Daten-Tricksereien

Aufsichtsrat der Energie Ried schaltet Justiz ein

Zumindest für das Jahr 2020 soll die Energie Ried der Aufsichtsbehörde E-Control falsche Daten übermittelt und mehr Geld kassiert haben - wir berichteten. Dass sich die Tricksereien über viele Jahre gezogen haben könnten, ist nicht auszuschließen. Die neuen Firmen-Bosse erheben gegen ihre Vorgänger schwere Vorwürfe.

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Unter Strom steht die seit 1. Jänner tätige Führungsspitze der Energie Ried. Anton Eckschlager und Silke Sickinger stellten im Zuge der Bilanzerstellung für 2020 Ungereimtheiten fest. „Die ehemalige Geschäftsführung hat zumindest 2020 eine falsche Darstellung der Kennzahlen der Energie Ried an die Kontrollbehörde abgegeben“, heißt es in einer Presseaussendung. „Nachdem wir geglaubt haben, dass es ohne Staatsanwaltschaft geht, muss ich meine Meinung revidieren“, sagt der Aufsichtsratvorsitzende Karl Danninger. Allerdings wäre es auch gut möglich, dass sich die Staatsanwaltschaft Ried nach dem Bericht der „Krone“ selbst gemeldet hätte

Kurzfristig einberufene Sitzung
Denn laut Protokoll einer kurzfristig einberufenen außerordentlichen Aufsichtsratssitzungist von einem Schaden von zumindest300.000 Eurodie Rede. Darin werden auch gegen die Geschäftsführer, für die die Unschuldsvermutung gilt, schwere Vorwürfe erhoben. So dürfte die E-Control einen Verdacht gehabt haben. „Sie wurde vorsätzlich getäuscht. Laut protokollierten Aussagen der Mitarbeiter hat es strikte Anweisungen gegeben, nicht mit der E-Control zu sprechen“, ließ Sickinger wissen.

Kosten falsch gebucht
Laut Protokoll liegen schriftliche Anweisungen der beiden Geschäftsführer an die Mitarbeiter vor, Kosten bewusst falsch zu buchen. Es existieren auch Aktenvermerke der Mitarbeiter und E-Mails, mit denen einer der beiden Geschäftsführer konfrontiert wurde. Die Antworten waren nicht hilfreich und hinsichtlich einer Klärung unzufriedenstellend.

Falsche Daten übernommen
Wörtlich heißt es: „Exemplarisch sagte der Geschäftsführer aus, dass er die falschen Daten von den Mitarbeitern bekam, bzw. seien die Daten von den Vorgängern so übernommen worden.“ Getäuscht dürften laut Niederschrift auch die Wirtschaftsprüfer der Kanzlei EOS worden sein.

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