572 Mio. für Forschung

„Antragsflut“ bei Förderungen im Pandemiejahr 2020

Wirtschaft
31.03.2021 15:26

Mit einer „Antragsflut“ war die Forschungsförderungsgesellschaft FFG im Jahr 2020 konfrontiert. Die Zahl der Förderanträge im Bereich der wirtschaftsnahen Forschung stieg im vergangenen Jahr um 40 Prozent, hieß es am Mittwoch in einer Pressekonferenz. Insgesamt konnte die FFG Förderzusagen in der Höhe von 572 Millionen Euro machen. Das ist ein Rückgang zu 2019: An die heimischen Unternehmen flossen laut FFG-Bilanz mehr Förderungen, das Minus traf Kompetenzzentren und Hochschulen.

Die auf wirtschaftsnahe Forschung, Innovationen und Technologieentwicklung spezialisierte Förderagentur schüttete in den Jahren 2019 und 2018 rund 618 Millionen Euro aus Eigenmitteln an Projekte aus. Unter Beteiligungen der FFG wurden 2020 im weitesten Sinne um die drei Milliarden Euro in die angewandte Forschung investiert. Von einem „Rekordjahr für angewandte Forschung“ sprachen daher die beiden zuständigen Ministerinnen Leonore Gewessler (Grüne) und Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck (ÖVP) vor Journalisten.

Zwei Drittel der Investitionen bei der Digitalisierung
So liege man bei der Forschungsprämie, über die Unternehmen einen Teil ihrer Aufwendungen für Forschung und Entwicklung (F&E) zurückbekommen, nun bei über 1,1 Milliarden Euro. Dies sei ein „besonderer Aspekt des besonderen Jahres“, sagte Schramböck. Rund zwei Drittel der Investitionen in der angewandten Forschung könne man dem Bereich der Digitalisierung zuordnen.

Klimaschutz ist Voraussetzung für Förderungen
Angesichts der Tatsache, dass auch die Klimakrise trotz Corona keine Pause mache, verwies Klimaschutzministerin Gewessler darauf, dass man es geschafft habe, „klare Klimakriterien“ in den Förderschienen zu etablieren. Durch zusätzlich je 100 Mio. Euro von 2020 bis 2022 in der angewandten Forschung mit Bezug auf den Klimaschutz habe man selbigen „zu einem zentralen Pfeiler“ gemacht. Die für heuer bereits ausgeschöpften Mittel im Rahmen des „Ökoschecks“ würden zudem um zusätzliche sechs Millionen erhöht, so die Ministerin.

Pandemie brachte Motivationsschub
Das deutliche Plus an Anträgen im von der Coronakrise geprägten Jahr sei beachtlich. Im März 2020 stellte die Regierung in Form des „Corona-Emergency-Calls“ kurzfristig 26 Millionen Euro für die FFG bereit, die daraufhin eine merkliche Zunahme an Anträgen verzeichnete. Mit Jahresende waren es insgesamt mit 1447 Förderanträgen gut 400 mehr als noch 2019. „2020 war ein Ausnahmejahr. Wir sehen aber auch, dass die Pandemie 2020 zu einem Motivationsschub bei Innovationen und in der Forschung geführt hat“, so die FFG-Geschäftsführer, Henrietta Egerth und Klaus Pseiner, in einer Aussendung.

527 Millionen Euro für knapp 4000 Projekte
Ohne die für den Breitbandausbau vorgesehenen Gelder (2020: 283 Mio. Euro) schüttete man im Jahr 2020 572 Millionen Euro an 3917 Forschungsvorhaben in ganz Österreich aus. Davon flossen 220 Millionen Euro an Großunternehmen - fast ebenso viel wie 2019. An kleine und mittlere Unternehmen (KMU) gingen 2020 rund 198 Millionen Euro, was einer deutlichen Steigerung gegenüber den 169 Millionen im Jahr davor und dem stärksten Anstieg über alle Förderbereiche hinweg entspricht.

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