Umstrittene Pläne

Aufregung um neuen Radweg im Grazer Stadtzentrum

Die Pläne für den Joanneumring wurden von der Stadt Graz selbst „geleakt“.

(Bild: Artgineering)

100 Millionen Euro werden bis 2030 in den Ausbau des Grazer Radnetzes investiert. Die Planungen sind praktisch abgeschlossen. Am Joanneumring soll ein Fahrrad-Highway errichtet werden - das ist jedoch nicht unumstritten, nicht nur bei der Innenstadtwirtschaft, auch innerhalb der Rathaus-Koalition. Legt sich Vizebürgermeister Mario Eustacchio (FPÖ) quer?

Im April wollen Verkehrslandesrat Anton Lang (SPÖ) und Bürgermeister Siegfried Nagl (ÖVP) die Pläne vorstellen. Bis dahin sollte nichts nach außen dringen - damit es nicht schon im Vorfeld Diskussionen gibt.

Unlängst wurde in einer von der Stadt bezahlten Beilage in einer Tageszeitung ein Rendering vom Joanneumring veröffentlicht. Es sei nur ein „Symbolbild“, wurde eilig betont. Abgebildet ist jedoch genau das, wovon seit Monaten inoffiziell die Rede ist: Dass eine Autospur und auf einer Straßenseite die Parkplätze wegfallen werden.

Der Grazer Vizebürgermeister Mario Eusstachio

(Bild: Kronenzeitung)

Eustacchio „äußerst skeptisch“
Darauf angesprochen, sagt Eustacchio, Nagls Koalitionspartner, er sei „äußerst skeptisch“. Er sieht darin einen „sinnlosen Eingriff in ein funktionierendes System“. Seiner Meinung nach wäre eine Änderung der derzeitigen Verkehrsführung vor allem an der Kreuzung Neutorgasse problematisch.

„Wer hätte gedacht, dass Eustacchio als Verkehrsstadtrat in der Wickenburggasse den Radweg verbreitern würde?“, heißt es dazu im Umfeld des Bürgermeisters. Damals gab es zuerst eine mehrmonatige Testphase. Vielleicht ist das auch am Joanneumring ein gangbarer Weg. Außerdem verweist man darauf, dass ja an einem neuen Verkehrskonzept für die gesamte Innenstadt-West gearbeitet werde.

Neue Brücken über die Mur
Durchgesickert ist indes auch, dass, wie schon der Puchsteg, die Fahrrad- und Fußgängerbrücken über die Mur - genannt werden der Gasrohrsteg und der Pongratz-Moore-Steg - neu gebaut werden sollen. Weil sie zu schmal sind. Auch neue Brücken sollen geplant sein.