Vor den alpinen Gefahren auf Pisten in geschlossenen Skigebieten warnt jetzt eindringlich die Tiroler Bergrettung. Anlass ist das glimpflich ausgegangene Lawinenunglück am Mittwoch im Skigebiet Kirchberg. „In gesperrten Bereichen lauern Risken wie im freien Gelände“, betont Gregor Franke, Pressereferent der Bergrettung.
Ein Skifahrer war, wie berichtet, auf der gesperrten Fleckalmabfahrt von einem Schneebrett mitgerissen worden. Zum Glück gelang es ihm, durch Ruderbewegungen an der Oberfläche und unverletzt zu bleiben.
Bei einer Querung hatte sich oberhalb des Mannes und seines Begleiters ein Schneebrett gelöst. „Auf geschlossenen Pisten werden natürlich keine Lawinen mehr gesprengt, es findet keine Begutachtung durch die Lawinenkommission statt“, sagt Gregor Franke von der Tiroler Bergrettung. Leider herrsche oft die Irrmeinung vor, dass nichts passieren könne. „Tatsächlich gilt es, in gesperrten Skigebieten alle alpinen Gefahren zu berücksichtigen wie im freien Gelände“, betont der Bergretter.
Viel Glück am Rifflsee
Dies zeigt auch ein – ebenfalls glimpflich ausgegangenes – Lawinenunglück in Mandarfen im Pitztal Ende Februar dieses Jahres. Damals donnerte eine von einem Tourengeher im freien Gelände ausgelöste Nassschneelawine auf die Talabfahrt des Skigebietes Rifflsee. Das Skigebiet war geschlossen, allerdings hatten wenige Minuten vorher Tourengeher die Passage gequert, über die sich die Riesenlawine wälzte. Auch der Tourengeher selbst wurde damals nicht verschüttet.
Trügerische Sicherheit
„Gesperrte Pisten bieten nur eine trügerische Sicherheit“, warnt Gregor Franke. Diese Warnung richtet sich ebenfalls und vor allem an jene Wintersportler, die im Coronawinter zum ersten Mal mit Tourenskiern unterwegs sind. Weil in den nächsten Tagen wohl weitere Skigebiete schließen, wird sich die Lage verschärfen.
Selbst für Skitouren, die über gesperrte Pisten führen, braucht es laut dem Experten eine seriöse Tourenplanung. Selbstverständlich sollte die Notfallausrüstung mit LVS-Gerät, Schaufel und auch Sonde im Rucksack mit dabei sein.
Die Bergrettung hat die kommenden Tage besonders im Fokus. Denn die Kombination aus viel Neuschnee und Sonnenstunden dürfte am Wochenende die Wintersportler überaus zahlreich in das Gelände locken.
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