Vom Murtal bis Wildon

Acht neue Europaschutzgebiete für die Steiermark

Steiermark
27.02.2021 07:00

Das Land Steiermark hat acht neue Europaschutzgebiete mit insgesamt 8633 Hektar Fläche ausgewiesen. Diese Maßnahme soll vorrangig die dort vorherrschende Artenvielfalt sicherstellen. Einer Verbauung wird damit ein Riegel vorgeschoben. Hier die wichtigsten Fragen und Antworten.

Acht neue Europaschutzgebiete wurden in der Steiermark ausgerufen. Wie heißen diese?

Im Bezirk Murtal sind es der Plannerkessel, der Dieslingsee und die hintere Pölsenalm. In Bruck-Mürzzuschlag das Gebiet Breitenau-Lantsch, in Liezen der Mitterndorfer Biotopverbund und die Hochlagen des westlichen Ausseerlandes samt Dachsteinplateau. Im Bezirk Leibnitz heißen die neuen Europaschutzgebiete Wildoner Buchkogl und südsteirische Teichlandschaft.

Anhand welcher Kriterien erfolgte die Auswahl?

Entscheidend sind besonders schützenswerte Tier- oder Pflanzenarten sowie Lebensraumtypen. Eine seltene Tier- oder Pflanzenart alleine reicht in der Regel nicht aus, um eine solche Schutzmaßnahme in die Wege zu leiten.

Es gibt mehrere Arten der Unterschutzstellung. Welche hat am meisten Gewicht?

Es gibt in der Steiermark Naturschutzgebiete, Landschaftsschutzgebiete, einen Nationalpark (jenen im Gesäuse) und Naturhöhlen. Sie alle ziehen mehr oder weniger strenge Richtlinien für deren Nutzung mit sich. Einen besonders hohen Schutzstatus gewährt das Europaschutzgebiet (Natura-2000-Gebiet).

Was ist in Europaschutzgebieten verboten?

Diesbezüglich sind die Regelungen klar: Sämtliche Handlungen, die die Schutzgüter beeinträchtigen könnten, sind streng untersagt. Das beginnt bei der Entnahme eines Eies aus dem Nest eines dort brütenden Vogels und endet bei der für Kraftwerke typischen Entwässerung von Flüssen oder Bächen.

Dürfen Baumaßnahmen vorgenommen werden?

Weder ein Privathaus noch eine Industrieanlage wie ein Wasserkraftwerk können ohne genauer Prüfung in einem Europaschutzgebiet errichtet werden. Gibt es bereits einen Anrainer und kann dieser seine Wiese wegen der Unterschutzstellung nicht mehr in gewohnter Form bewirtschaften, gibt es Entschädigungszahlungen.

Wer kann einen Antrag auf eine Unterschutzstellung einbringen?

Grundsätzlich ist es jedem erlaubt, auf einzigartige Naturlandschaften oder eine besondere Artenvielfalt hinzuweisen. Die aktuelle Flächen-Ausweisung basiert auf einem breiten Info-Austausch von Naturschutzexperten aus dem In- und Ausland. Der Nominierungsprozess der aktuellen Periode ist grundsätzlich bereits abgeschlossen. Bei einer wesentlichen Änderung des Kenntnisstandes über einzelne Schutzgüter können gegebenenfalls Nachnominierungen notwendig sein, wenn etwa bekannt wird, dass Schutzgüter weiter verbreitet sind als bisher angenommen oder Schutzgüter gemäß der Richtlinien mit signifikanten Vorkommen neu in der Steiermark nachgewiesen werden.

Wie viele Europaschutzgebiete gibt es aktuell?

Aktuell gibt es in der Steiermark 61 Natura-2000-Gebiete (inklusive der Vogelschutzgebiete). Die zuletzt acht hinzugekommen entsprechen einem Zuwachs um 20 Prozent.

Hat diese Art der Unterschutzstellung in der Steiermark Tradition?

Am 20. November 2006 wurde hierzulande das erste Europaschutzgebiet ausgerufen - und zwar die Region Feistritzklamm-Herberstein.

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