Nach dem Triumph seines Sohnes bei den Australian Open gab Srdjan Djokovic in der serbischen Presse einen wohl „historischen“ Sager zum Besten. Er lässt wissen: „Novak wurde von Gott gesandt“. Im Interview redet er auch über die Nachfolger des jetzigen Weltranglistenersten. Österreichs Superstar Dominic Thiem findet bei ihm keine Erwähnung.
Der 60-Jährige gab der serbischen Tageszeitung „Kurir“ ein Interview. Neben den gewohnten Themen kamen diesmal auch private, weniger bekannte Geschichten über die Familie von Novak Djokovic zum Vorschein. Und zum ersten Mal sagte Papa Djokovic, dass sein Sohn eine Art „Messias“ für Serbien sei.
“Zur schlimmsten Zeit für das serbische Volk wurde er von Gott gesandt, um zu zeigen, dass wir ein normales Volk sind, und keines von Mördern und Wilden.“ Eine Anspielung darauf, dass Djokovic kurz vor dem Krieg im ehemaligen Jugoslawien geboren wurde (1987). „Wir mussten Novak in der schwierigsten Zeit, gequält von Bombenangriffen großziehen. Das hat sich am Ende ausgezahlt, weil er ein harter Arbeiter ist, weil der Vertreter Serbiens auf der Welt ist, weil er ein Patriot ist, weil er der beste Athlet der Welt ist.“
„Böser Westen“
Ansonsten schoss sich Papa Djokovic wie gewohnt auf die westlichen Medien ein. „Die westlichen Medien haben sich nur auf Federer und Nadal konzentriert. Und haben Novak keine Aufmerksamkeit geschenkt. Das war der einzige Weg, ihn aufzuhalten. Aber man muss verstehen, dass es keine Chance gibt, ihn aufzuhalten.“ Novak soll seine besten Leistungen in China liefern können, weil man ihn dort einfach abgöttisch liebe und nicht so kritisch zu ihm stehe, wie im Westen, meinte der stolze Vater.
Apropos Ost-West-Unterschied, auch die Nachfolger von seinem Sohn, der laut ihm noch jahrelang am Tennis-Thron sitzen wird, sieht er eher im Osten. „Die jungen Spieler, die kommen, sind fantastisch. Angeführt von Medwedew, Rublew, Tsitsipas und Zverev. Die meisten von ihnen stammen aus Russland.“ Unseren Dominic Thiem erwähnt er mit keinem Wort.
Berühmt in der ganzen Welt
Wie berühmt Djokovic ist, zeigte Papa Srdjan mit einer Anekdote: „Einer unserer Minister war in Afrika bei einer Konferenz. Er war von jungen afrikanische Menschen umgeben, die Serbien nicht kannten. Auch der Namen “Tito„, (der des ehemaligen diktatorischen jugoslawischen Staatschefs, Anmerk. der Redaktion) sagte ihnen nichts. Dann verriet der Minister, dass er aus Djokovics Land kommt. Und plötzlich war er der Hauptstar der Veranstaltung“, erzählte Srdjan Djokovic.
Auch Opa „Nola“ schaute ihm zu
Für etwas Persönliches ist Novaks Vater seinem Sohn auch dankbar: "Für mich persönlich hat er sogar das Leben seines Großvaters verlängert. In Banja Luka, wo 'Opa Nola' lebte, schaute er jedes Spiel, obwohl er schwer krank war. Er war immer ungeduldig, wenn Novak spielte, so verlängerte er sein Leben um mehrere Jahre. Und so geht es vielen meiner Freunde. Die haben mir gesagt, dass es bei ihnen dasselbe sei. Er macht aus dem Leben alter Menschen ein Märchen.“
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