FPÖ-Landtagsinitiative

Heftiger „Kulturkampf“ um steirische Denkmäler

Auch der Zustand von Kriegerdenkmälern soll in einer zentralen Datenbank erfasst werden.

(Bild: Christian Jauschowetz)

Farbanschläge als Ausdruck des politischen Protests: Die Parteizentralen von ÖVP und FPÖ standen jüngst im Zentrum solcher Attacken, im Vorjahr traf es Denkmäler umstrittener Dichter. Letzteres Kulturgut nimmt die FPÖ nun in den Fokus: Man fordert im Landtag die Einrichtung eines Denkmalfonds zur Restaurierung sanierungsbedürftiger Denkmäler in den Gemeinden.

Der Konflikt, der die Freiheitlichen noch immer beschäftigt, schwelt seit 2020. Unbekannte verübten Farbanschläge auf die Büste des umstrittenen Dichters Hans Kloepfer am Grazer Schloßberg sowie auf das Ottokar-Kernstock-Denkmal in Hartberg. Ein Protest im Umfeld der Anti-Rassismus-Bewegung. Doch wer waren die Täter? Die Freiheitlichen fühlten dem Bundesdenkmalamt und Innenminister Karl Nehammer auf den Zahn. Die Antworten, die sie im Oktober erhielten, waren jedoch unbefriedigend. Es würden, so das Innenministerium, keine Statistiken zu „Sachbeschädigungen an Denkmälern oder ähnlichen Einrichtungen geführt“, hieß es.

Ein Kloepfer-Denkmal wurde 2020 am Grazer Schloßberg beschmiert.

(Bild: FPÖ Steiermark)

Mit dieser Begründung lässt sich die FPÖ allerdings nicht abspeisen - und bleibt am Ball. Diesmal geht man den Weg über die Landstube: In einer Initiative fordern die Freiheitlichen die Landesregierung nun auf, den aktuellen Zustand der steirischen Denkmäler genau unter die Lupe zu nehmen. Die Innovation dabei: Die Aufzeichnungen sollen - im Gegensatz zu heute - danach zentral gespeichert und abgerufen werden können. „Ein Bericht darüber muss dem Landtag einmal jährlich vorgelegt werden“, verlangt Kultursprecher Marco Triller im „Steirerkrone“-Gespräch.

Marco Triller (FPÖ)

(Bild: FPÖ Steiermark)

Ein Denkmalfonds soll eingerichtet werden
Zudem bringt die FPÖ auch die Einrichtung eines eigenen weiß-grünen Denkmalfonds auf das Tapet, der die Förderverwaltung sowie die Aufstellung von Spenden übernimmt. „Damit wäre es dem Land zukünftig auch möglich, Kommunen, die sich die Restaurierung ihrer Denkmäler nicht leisten können oder wollen, finanziell unter die Arme zu greifen“, schlägt Triller vor.