Keine Bevorzugung

Kurz zu ORF-Impfungen: „Da holt uns der Teufel“

Politik
27.01.2021 16:12

Das Protokoll einer Sitzung zwischen Regierungsspitze und Landeshauptleuten zur Impfstrategie offenbart: Keine Bevorzugung von ORF und Co. bei den begehrten Corona-Impfungen.

25. Jänner. Abends. Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP), Gesundheitsminister Rudolf Anschober und Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) sitzen im Kanzleramt. Eine Videokonferenz mit den Landeshauptleuten steht auf dem Programm. Es geht um Corona, ums Impfen. Ein Teilnehmer hat alles detailliert protokolliert. Die Inhalte liegen zackzack.at und der „Krone“ vor. Das Protokoll gewährt tiefe Einblicke in das Ringen um Strategien.

Keine Privilegien für ORF oder ÖBB
Fazit: Die Landeshauptleute haben ihr Gewicht erfolgreich in die Waagschale gelegt. Und ein ursprünglicher Plan wurde verworfen. Will heißen: Ältere Menschen werden priorisiert, die umstrittene Durchimpfung der „kritischen Infrastruktur“ landet im Mülleimer. Keine Privilegien also für ORF, ÖBB, Verbund, Großbanken. Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) stellt laut Protokoll klar, dass ihr Land keine Ausnahmen wünsche für jene, die glauben, „wichtiger zu sein als die anderen“. Und man werde sich definitiv an die „Alterskohorten“ halten.

„Politischer Selbstmord“
Schlechte Nachrichten für ORF-General Alexander Wrabetz, der seiner Belegschaft zu Weihnachten baldige Impfungen in Aussicht stellte. Kurz sagt, Impfungen im ORF seien ein „politischer Selbstmord“. Und: „Da holt uns der Teufel.“

Zudem sagt der Kanzler, dass er selbst nicht wisse, wie viel an Impfstoff in den nächsten Wochen in Österreich sein werde. Auch die Landeshauptleute, allen voran die ÖVP-Granden Günther Platter (Tirol) und Hermann Schützenhöfer (Steiermark), machen Druck.

Neuer Plan
Kurz und Anschober haben nach der Sitzung einen brandaktuellen und stichhaltigen Plan, der da lautet: Erst wird die Kohorte der über 80-Jährigen, dann jene der über 65-Jährigen geimpft. Es folgen Polizei, Bundesheer, Pädagog/innen. Damit ist ein wichtiger Schritt zu Einigkeit getan. Die große Problemzone ist damit aber lange nicht verlassen.

Erich Vogl, Kronen Zeitung

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