Lohnsteuer-Statistik

Einkommensschere zwischen Mann und Frau bei 10.611 €

Österreich
26.11.2010 14:21
Erstmals seit 2004 hat sich die Einkommensschere zwischen Männern und Frauen im vergangenen Jahr bei allen Beschäftigungstypen ein wenig geschlossen. Verdienten vollbeschäftigte Männer im Jahr 2008 noch um 34,1 Prozent mehr als Frauen, so sank dieser Wert im Vorjahr auf 31,8 Prozent. Der Unterschied in Zahlen: 10.611 Euro brutto.

Laut Lohnsteuerstatistik der Statistik Austria zeigt sich die sanfte Annäherung der Gehälter bei den Daten für 2009 nicht nur bei den Löhnen der ganzjährig vollzeitbeschäftigten Arbeitnehmer, sondern erstmals seit 2004 auch insgesamt - also auch unter Einbeziehung der Teilzeitbeschäftigten. 

Der Unterschied der Einkommen zwischen Frauen und Männern ist ungeachtet des leichten Schließens der "Schere" weiterhin beträchtlich: Laut Lohnsteuerstatistik verdienten 2009 vollzeitbeschäftigte Frauen durchschnittlich 33.379 Euro, Männer hingegen 43.990. Das ist ein Unterschied von 10.611 Euro. 

Ein langsames, aber doch fortschreitendes Schließen der Schere zeigt sich aber durchaus: 2004 verdienten vollzeitbeschäftigte Männer noch um ganze 37,5 Prozent mehr als Frauen.

Teilzeitschere riesig, wird aber auch kleiner
Bezieht man für den Gesamtvergleich alle Arbeitnehmer mit ein - also auch jene Männer und Frauen in Teilzeitbeschäftigung -, verdoppelt sich der Unterschied. Dann liegen die durchschnittlichen Bruttolöhne der Männer um 60,5 Prozent über jenen der Frauen. Grund dafür ist die hohe Rate der teilzeitbeschäftigten Frauen, 2009 lag diese bei 43,6 Prozent. Laut Statistik Austria positiv zu vermerken ist, dass auch inklusive der Teilzeitbeschäftigten die "Schere" etwas zuging. So hatten im Vorjahr (inklusive der Teilzeitbeschäftigten) Männer noch um 63,8 Prozent mehr als Frauen verdient, in den Jahren davor waren hier überhaupt keine Veränderungen zu erkennen.

Wenig Überraschendes zeigte die Statistik betreffend des Lohnsteueraufkommens: Dieses ging im Vorjahr gegenüber 2008 um 7,1 Prozent (vor Arbeitnehmerveranlagung) zurück - trotz einer leichten Zunahme der Einkommensbezieher um 0,2 Prozent. Bedingt war dies durch die Wirtschaftskrise und die Steuerreform 2009. Laut einer Analyse der Statistik Austria ergab Letzteres einen Gesamt-Rückgang der Lohnsteuer-Einnahmen um 2,2 Milliarden Euro.

Steuerreform wirkte - Männer ersparten sich 435,30 Euro
An die Brust heften kann sich die Regierung die Passage über die letzte Steuerreform im Statistik-Austria-Bericht: Durch die Steuerreform ist vor allem die Lohnsteuerbelastung der mittleren Einkommensschichten mit Einkommen zwischen 20.000 und 50.000 Euro brutto gesunken. Personen mit den niedrigsten Einkommen (die, die bereits vor der Reform keine Lohnsteuer gezahlt hatten) haben von der Reform klarerweise nicht profitiert. Erst bei Bezügen von 10.000 bis 20.000 Euro zeige sich ein Effekt (durch die Anhebung der Steuerfreigrenze von 10.000 auf 11.000 Euro sowie durch die Reduktion des Eingangssteuersatzes von 38,3 auf 36,5 Prozent).

Bezogen auf die Geschlechter profitierten laut Statistik Austria bei den Steuerersparnissen die Männer mehr als die Frauen (bedingt durch die höheren Bruttobezüge der Männer). Mit 63,3 Prozent seien fast zwei Drittel der gesamten Steuerersparnisse auf Männer entfallen. Die durchschnittliche Lohnsteuerersparnis betrug demnach bei Frauen 256,60 Euro, bei Männern 435,30 Euro.

Jahres-Bruttoeinkommen in Euro (Vollzeitbeschäftigte)


2004

2005

2006

2007

2008

2009

Männer

38.249

39.387

40.632

41.712

43.077

43.990

Frauen

27.827

28.881

29.846

30.823

32.112

33.379


Einkommensschere in Prozent


2004

2005

2006

2007

2008

2009

Vollzeit

37,5

36,4

36,1

35,3

34,1

31,8

inkl. Teilzeit

63,7

63,1

63,6

64,0

63,8

60,5

 

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