Vom Schalterpersonal über Prokuristinnen bis zu den Aufsichtsräten - Pucher hatte bei allen den Ruf, ein strenges Regiment zu führen. „Nur seine Meinung hat gezählt“, berichtete eine langjährige Beschäftigte des Ex-Bankchefs. Im Laufe der Zeit habe sich Puchers Führungsstil immer mehr zur Alleinherrschaft entwickelt, so der Tenor. Aus den Filialen war zu hören, dass es früher zumindest regelmäßig „Besprechungen“ der Leiter mit dem Chef gegeben habe. Laut Beteiligten seien das aber keine Besprechungen gewesen, sondern ein Vortrag von Pucher (siehe Faksimile in der heutigen Printausgabe der „Burgenland-Krone“). „Wir hatten nichts zu sagen“, gab ein Betroffener zu Protokoll. Seinen Angaben zufolge habe es seit Jahren keine Filialleitertreffen mehr gegeben. „Zu Beginn fanden die Besprechungen einmal pro Monat statt. Irgendwann wurden die Abstände größer, bis es komplett aus war“, sagte er. Für ihn und die anderen habe Pucher als das Alphatier gegolten: „Er war sehr dominant und überzeugend.“
Als schwierig beschrieben wird ebenso die Zusammenarbeit mit Puchers einstiger Vorstandskollegin Franziska K., einer von 14 Beschuldigten. „Sie war sich ihrer Position sehr bewusst. Sie wurde öfter laut. Das war von Anfang an so“, heißt es. Fragen dazu werden ab morgen gestellt, wenn Vorsitzende Verena Dunst und Verfahrensrichter Walter Pilgermair die erste Sitzung im heurigen U-Ausschuss eröffnen.
Karl Grammer, Kronen Zeitung
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