Ex-Regierungsauto

Oldtimer-Kleinod vor dem Rost-Tod gerettet

Burgenland
10.05.2024 10:58

Das wohl letzte überlebende Fahrzeug der damaligen Landesregierung findet sich heute in Kittsee. Es war ein Geschenk der US-Amerikaner

Es ist ein ganz besonders Auto, das Gerald Strass sein eigen nennen kann: Ein Steyr 220 Kabriolett, Baujahr 1937 mit vier Gängen, sechs Zylindern und 55 PS. Bevor das Fahrzeug dem Liebhaber in die Hände fiel, hatte es bereits ein bewegtes Leben hinter sich. Strass gelang es zwar nicht, alle Details aufzuarbeiten. Fest steht aber, dass es im August 1950 auf die burgenländische Landesregierung angemeldet worden war. Das damalige Kennzeichen lautete „B 17“. Wessen Dienstfahrzeug der für der damalige Zeit sportliche Renner war, ist nicht bekannt. Strass vermutet aber, dass das Kabriolett für die „Obrigkeit“ gedacht war und zum Fuhrpark des damaligen Landeshauptmanns gehört hatte. Denn zu der Zeit waren deutlich weniger Automobile auf den Straßen unterwegs, als heutzutage.

Geschenk der USA
Der Wagen war offenbar ein Geschenk der US-Amerikaner an die Landesregierung gewesen, wie eine im Innenraum befestigte Plakette belegt. Was mit dem Auto nach seiner „Dienstzeit“ geschah, liegt im Dunkeln. Dass es überhaupt noch existiert, ist dem Zufall zu verdanken. Strass hatte es bei einer Familie mit Sammelwut im Bezirk Neusiedl am See entdeckt und zusammen mit weiteren Fahrzeugen mitgenommen. Der Steyr hätte sich im „schlimmsten Zustand“ befunden, erinnert sich der Oldtimer-Liebhaber. Bis 1962 dürfte noch mit dem Wagen gefahren worden sein – bis er mit Motorschaden abgestellt wurde.

„Muss nehmen, was man bekommt“
Trotz des dramatischen Zustands schlug Strass damals zu. „Bei Steyr ist nicht viel da. Da muss man nehmen, was man bekommt“, sagt er. 15 Jahre lang hat die Restauration des Wagens gedauert. Da es keine Ersatzteile gibt, musste vieles extra angefertigt werden. „Es war ein extremer Rosthaufen, alles war löchrig. Auch der Motor war ordentlich hinüber“, so Strass.

Inzwischen ist der Oldtimer weitgehend fertig restauriert. Auch FPÖ-Klubobmann Johann Tschürtz zeigte sich bei einem Besuch beeindruckt: „Das ist definitiv ein Geschichtsjuwel, das für die Bevölkerung im Rahmen einer Veranstaltung zur Besichtigung ausgestellt werden sollte.“

Zeit für Genuss
Den Wagen zu verkaufen ist für Strass übrigens keine Option: „Da ist soviel Zeit und Herzblut hineingeflossen, jetzt will ich endlich einmal damit fahren und das Auto genießen.“ 

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