Liga richtig spannend

Salzburg an der Spitze, aber die Konkurrenz lauert

Fußball International
21.12.2020 07:14

Auch 2020 ist im größten Weihnachtspackerl für Fußball-Serienmeister Red Bull Salzburg die Winterkrone drinnen. Der Titelverteidiger strauchelte jedoch zunächst, fast wäre das Präsent in Linz abgeliefert worden. Der LASK aber ließ die große Chance mit einem 1:1 bei der Austria liegen. Der Titelkampf scheint spannend wie schon lange nicht mehr. An der Liga-Spitze gehen vier Mannschaften innerhalb von einem Zähler in die kurze Pause bis zum Wiederanpfiff Ende Jänner.

Salzburg-Coach Jesse Marsch bilanzierte nach einem turbulenten Herbst inklusive neuerlich sehenswerten, aber unbelohnten Champions-League-Auftritten nicht vollauf zufrieden. Seine Note für die vergangenen Monate? „Ich glaube zwei. Wir haben besser als zwei gespielt, aber die Ergebnisse waren schlimmer“, meinte der US-Amerikaner.

Am Sonntag setzte es beim 2:3 gegen den WAC die dritte Saisonniederlage in der Liga, die dritte in den jüngsten fünf Partien. Kein Wunder, dass die mit Ausnahme Sturms selbst nicht makellose Konkurrenz zuletzt so nah kam. LASK, Sturm und Rapid halten bei 24 Punkten und damit bei nur einem weniger als die „Bullen“. Der heimliche Winterkönig sind freilich die Grazer, die am 17. Jänner noch den Nachtrag beim WAC bestreiten. Salzburg könnte beim Frühjahrsauftakt am 23. Jänner in Altach also sogar nur von Platz zwei aus starten.

Defensiv-Probleme bei den Bullen
Auffällig war aufseiten des Meisters, dass man sechsmal hintereinander zumindest ein Gegentor kassierte. Ein Umstand, der Marsch auch am Sonntag wieder gewisse Sorgen bereitete. „Ich glaube, wir haben gut gespielt, aber wir haben nicht gut genug verteidigt“, meinte er angesichts der Gegentore durch Jonathan Scherzer (51.), Dejan Joveljic (52.) und Eliel Peretz (79.). Marsch verglich die Partie mit dem 1:3 ebenfalls zuhause gegen Sturm Ende November. „Sicher ist es frustrierend. Aber ich kann nicht so negativ sein, wenn unsere Gruppe so viel versucht“, stellte er fest.

„Wir verlieren Szoboszlai, aber ...“
Einer, der dieser Gruppe im Frühjahr fehlen wird, ist Dominik Szoboszlai, der als nächster Jungstar im Winter wie erwartet den Klub Richtung RB Leipzig verlässt. Marsch sei nicht bange, versicherte er. „Wir verlieren Szobo, aber bekommen einen Amerikaner, er ist ein super Spieler“, meinte er im Hinblick auf US-Mittelfeldmann Brenden Aaronson, der aus der Major League Soccer nach Salzburg übersiedelt. Und dann sei da noch Farmteam Liefering, „viele dieser jungen Spieler sind fast bereit“, war Marsch überzeugt. Das sollten sie auch sein. „Die Möglichkeit besteht immer, dass wir jemanden verlieren.“

Möglichst niemanden verlieren, sondern aufrüsten will der LASK. Dominik Thalhammer bekräftigte angesichts der Verletzungsmisere auf der Mittelstürmer-Position die Suche nach einem Mann für die Position 9. „Darüber denken wir intensiv nach“, sagte der Trainer der Linzer. Der Sonntagabend endete für sein Team im letzten Aufreger des heimischen Fußball-Jahres mit hängenden Köpfen. Rene Renner scheiterte bei der Austria tief in der Nachspielzeit mit einem Foulelfmeter an Patrick Pentz. Nach kurzem Schockmoment ging Thalhammer sogleich in den Angriffsmodus über.

Thalhammer: „Unser Weg hat erst begonnen"
„Unser Weg hat erst begonnen“, hielt der Chefcoach fest. Seine Mannschaft habe im Herbst eine tolle Entwicklung gezeigt. „Wir können positiv zurückblicken, mit dem Auftrag, im Frühjahr ein noch besseres Team zu werden“, meinte Thalhammer. Die kommenden beiden Wochen bis zum Vorbereitungsstart Anfang Jänner will man in Linz auch dafür nutzen „runterzukommen und in den Rückspiegel zu schauen“.

Die Ausgangslage vor dem Start ins Frühjahr beschrieb Thalhammer als spannend. „Natürlich ist es schön für die Liga, wenn Salzburg einmal schwächelt. Ich denke, das tut Österreichs Fußball gut“, erklärte er. Sein Kapitän Gernot Trauner wollte nach der erneut verpassten Möglichkeit für den Sprung ganz nach vorne ebenfalls nicht hadern. „Es wäre schön gewesen, über die Winterpause ganz vorne zu sein. Aber entscheiden wird es sich eh erst im Frühjahr“, meinte der Verteidiger. Nach den dort folgenden zehn Runden steht die Punkteteilung an. Das Spitzenfeld könnte sich danach erneut dicht aneinanderreihen.

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(Bild: KMM)



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