Lafnitz, der GAK und die Kapfenberger Falken - das steirische Trio in der zweiten Fußball-Liga fliegt derzeit hoch. Am Nationalfeiertag haben die weiß-grünen Klubs gleich die nächste Party auf dem Rasen im Visier.
„Eine schöne Momentaufnahme!“ Schwärmte Lafnitz-Boss Bernhard Loidl nach dem fulminanten 2:1-Sieg, bei dem Spitzenreiter Klagenfurt zuletzt entthront wurde. Obwohl man ja trotz numerischer Überlegenheit einem Rückstand nachlaufen musste. „Das gehört zum Fußball dazu. Aber unsere harte Arbeit trägt Früchte“, ist Loidl stolz auf sein Trainerteam und die Spieler.
Doch er weiß: „Am Feiertag wartet schon die nächste schwere Partie auf uns.“ Denn da geht es nach Liefering - und auch um die Tabellenführung. Schon am Sonntag düsten die Oststeirer nach Salzburg. „Wir schaffen die richtigen Voraussetzungen, um überhaupt eine Chance zu haben. Es wird brutal schwer“, weiß auch Trainer Philipp Semlic. Der Erfolg kommt für ihn aber nicht von ungefähr: „Man muss die Arbeit dahinter auch sehen - die ist bei uns hochprofessionell!“
Doch was passiert, wenn Lafnitz auch am Ende der Saison noch vorne mitspielt? Und vielleicht sogar am Aufstiegsplatz steht? „Wir suchen nicht um die Lizenz an! Darüber haben wir nicht einmal nachgedacht. Da fehlt uns zu viel in der Infrastruktur“, weiß Loidl. „Das Flutlicht müssten wir adaptieren, eine Rasenheizung würden wir auch benötigen und an der Tribüne müsste gebaut werden.“ Was speziell in Zeiten von Corona auch finanziell eine große Hürde wäre.
Der GAK ist nach dem 2:1 gegen Amstetten wohl über den Berg! Mit sieben Punkten aus den letzten drei Spielen machten die Grazer einen großen Schritt aus dem Tabellenkeller und sorgten eindrucksvoll für Ruhe im Umfeld - die Kritik an Trainer Gernot Plassnegger war nach dem verkorksten Start ja groß.
„Teilweise kam die Kritik der Fans zu Recht. Solange sie konstruktiv ist, passt es ja auch. Zum Glück hat sich aber niemand im Verein davon verunsichern lassen“, schnauft Obmann Rene Ziesler durch. „Bei Misserfolg hinterfragt man gewisse Dinge. Wir sind selbst ja die größten Fans und stecken viel Zeit und Aufwand in den Klub.“ Und das Vertrauen in den Trainer hat sich ebenfalls bezahlt gemacht. „Wir haben es ihm geschenkt, weil wir absolut von seiner Qualität überzeugt sind. Es war eine schwierige Zeit, aber umso schöner ist es, dass es wieder klappt. Ich bin stolz auf alle im gesamten Verein!“
Chaos rund um Heimspiel
Zuletzt wurde der GAK ja erneut von Corona heimgesucht. „Wichtig ist, damit umgehen zu lernen. Es kann jeden treffen, das kann immer passieren. Da musst du dann aber fokussiert weiterarbeiten.“ Der Virus ist auch am Feiertag beim Heimspiel gegen BW Linz ein Thema. „1500 Leute dürfen wir reinlassen - das ist mit den Abos abgedeckt. Wir prüfen gerade die Möglichkeit von Tageskarten. Für das Drumherum sind wir in ständigem Kontakt mit verschiedensten Stellen.“
Die Cup-Sensation bei der Admira hat den Kapfenberger „Falken“ indes mächtig Wind unter den Schwingen verliehen - das 5:0 bei den OÖ Juniors war ein lautes Ausrufezeichen! Marvin Hernaus hat mit einem Doppelpack schon in den ersten neun Minuten die Weichen gestellt - und war am Ende der umjubelte Held. In sechs Pflichtspielen (inklusive Cup) hat er sechs Mal eingenetzt, führt die interne Schützenliste an - und hat bereits gleich viele Treffer erzielt wie in der abgelaufenen Saison.
Und der 19-jährige Mann aus Proleb, den alle nur „Bomber“ nennen, strahlte: „Wir sind gut reingekommen in die Partie“, war die Nummer 34 nach dem Doppelpack happy, „der Sieg bei der Admira hat uns eine breite Brust gegeben. Der Sieg war ganz wichtig, denn wir waren davor Vorletzter, aber mit drei Punkten mehr sind wir jetzt im Mittelfeld dabei. Mit dem Abstieg wollen wir nichts zu tun haben.“
Zum Feiern gibt’s aber keine Zeit - denn jetzt geht’s mit zwei schweren Partien weiter: Ehe am Freitag das Derby in Lafnitz ansteht, kommt am Montag Austria Klagenfurt ins Fekete-Stadion. Und der Titelfavorit ist nach dem 1:2 in Lafnitz und dem Verlust der Tabellenführung geladen. „Gegen Austria Klagenfurt wird’s zwar nicht leicht“, ist Hernaus sicher, „aber es wäre Zeit, dass wir daheim einmal drei Körndln holen!“
Kampf der Heimflaute
Im Fekete-Stadion gab’s ja (das 3:1 im Cup gegen Anif ausgenommen) in der Liga schon sechs Spiele - seit dem 3:1 gegen Horn am 19. Juni - keinen Sieg mehr. Daheim ging’s den Falken wie zuletzt vielen Steirern! Gutes Omen aber: Sturm, GAK und Lafnitz konnten die „steirische Heimkrankheit“ in ihren letzten Partien abschütteln!
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.