22.10.2020 08:00 |

Corona-Folge:

Ein Ski-Winter ohne Party-Rummel

Der Steirischen Skiverband muss auf Publikumsfeste wegen Corona verzichten. Präsident Karl Schmidhofer ist im Steirerkrone-Interview aber zuversichtlich, dass die Weltcups in Schladming, Ramsau und am Kreischberg stattfinden werden.

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Der Start in den Weltcup-Ski-Winter der Alpinen begann für Österreich in Sölden mit zwei Riesenohrfeigen im Riesentorlauf - was Karl Schmidhofer, den Präsidenten des Steirischen Skiverbandes, natürlich nicht begeistert hat. Dennoch gewann er der Eröffnung der Saison auch Positives ab. Warum eigentlich, Herr Präsident?

Die Rennen in Sölden waren in dieser schwierigen Zeit ein sehr positives Zeichen, dass wir überhaupt Ski-Rennen fahren können.

Hat’s der Skisport in Zeiten der Pandemie eigentlich leichter oder schwerer verglichen mit den anderen Sportarten?

Ich denke, dass wir klare Vorteile haben. Denn unser Sport findet in der freien Natur statt, auf für den Publikumsverkehr abgesperrten Pisten, Schanzen und Loipen. Wir haben auch abgesperrte Korridore für den Zugang unserer Athleten. Bei den Nachwuchsbewerben haben wir gar kein Problem, denn die finden ja sozusagen unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Nur bei den Siegerehrungen wird’s künftig Änderungen geben.

Wie sehr hat Corona den steirischen Skisport bisher getroffen?

Wir hatten Glück, dass die Saison am 15. März eigentlich vorbei war und sofort die Sommerpause kam. Vom Training her waren wir besonders im Nachwuchs nicht sonderlich beeinträchtigt, denn wir haben unser Programm unter Einhaltung aller Sicherheitsaspekte auf verschiedenen Gletschern, Mattenschanzen und Skirolleranlagen gut absolvieren können. Die Verbands- und Trainermeetings finden halt jetzt hauptsächlich virtuell am Bildschirm statt.

Wie geht’s dem Verband eigentlich finanziell?

Dank der Unterstützung des Landes und unserer Sponsoren haben wir das gleiche Budget wie im Vorjahr zur Verfügung, aber das hat viel Lauferei bedeutet.

Wie sieht’s mit den Großveranstaltungen in der Steiermark aus - gibt’s Ausfälle?

Ich gehe davon aus, dass das Nightrace in Schladming am 26. Jänner stattfindet. Allerdings kann es heuer kein Skifest mit 40.000 Besuchern geben. Es wird nur eine minimale Anzahl an Zuschauern erlaubt sein. Beim Big Air Weltcup mit Anna Gasser haben wir am Kreischberg (8./9.1.) sogar eine Extra-Seilbahn. Wie in Schladming findet alles am Abend statt - da gibt’s keinen Publikumsbetrieb. Beim Weltcup der Nordischen Kombinierer vor Weihnachten in der Ramsau (18. - 20.12.) steht ohnehin der Sport im Vordergrund und nicht der Partyrummel. Wir denken, dass wir alle drei Weltcups durchziehen können - was wegen der Fernsehbilder wichtig ist. Die brauchen wir für unsere Sponsoren.

Gibt’s abseits der Weltcups weitere Ski-Events in der Steiermark?

Es sieht so aus, als gäbe es eine Möglichkeit, die Snowboard-WM der Junioren, die im April abgesagt wurde, vor Weihnachten (19. - 21. 12.) am Lachtal durchzuführen.

Welche steirischen Athleten wird’s heuer zu bejubeln geben?

Wir rechnen im Ski-Weltcup fest mit unseren Speed-Girls Schmidhofer, Siebenhofer, Hütter, Tippler, dazu mit Heider und Scheib. Bei den Burschen haben wir Danklmaier, Babinski, Schütter und Traninger im Rennen. Bei den Nordischen sind wir mit Rehrl, Klapfer, Fritz und Lisa Hirner gut aufgestellt. Im Skispringen ist Iraschko-Stolz eine Bank, dazu drängen David Haagen und die Mörz-Brüder nach oben. Und dann haben wir noch die Skicrosser Ofner, Siebenhofer und Winkler sowie die Snowboarder Kislinger und Pickl. Leider hat sich unser Skibergsteiger Armin Höfl kürzlich beim Radtraining schwer verletzt.

Was bereitet dem Präsidenten eigentlich heuer am meisten Sorgen?

Ein zweiter Corona-Lockdown wäre ganz schlimm, dann müssten wir wohl alles überdenken. Derzeit schaut’s allerdings zum Glück so aus, als könnte alles stattfinden."

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