Hunderte Meter hoch?

Gletscherschmelze: Alaska-Bucht droht Mega-Tsunami

Wissenschaft
12.10.2020 12:09

Es ist keine Frage, ob, sondern wann: Forscher warnen vor dem plötzlichen Herabstürzen eines Berghangs nahe dem Barry-Gletscher in Alaska. Ein gewaltiger Tsunami mit einer Monsterwelle von mehreren Hundert Metern Höhe wäre die Folge. Sie appellieren daher an die Behörden, rechtzeitig Vorkehrungen zu treffen.

1958 stürzten in der Litua Bay in Alaska infolge eines Erdbebens 90 Millionen Tonnen Gestein und Eis in den Fjord und lösten eine Tsunamiwelle aus, die mit 520 Metern als eine der größten überhaupt gilt. Die Wucht der Welle war so groß, dass auch noch in Kilometern Entfernung Bäume entwurzelt wurden. Zwei Fischer, die zur Zeit des Unglücks in der Bucht waren, starben. Augenzeugen sprachen damals von einem Ereignis wie nach einem Atombombeneinschlag.

Ein ähnliches, wenn nicht sogar schlimmeres Schicksal droht nun der rund 500 Kilometer nordwestlich gelegenen Bucht Prinz-William-Sund. Denn wie Chunli Dai, Postdoktorandin an der Ohio State University, dem „Spiegel“ zufolge nach herausfand, schiebt sich ein Berghang entlang des dortigen Barry-Gletschers fast unmerklich nach vorne. Ein plötzliches Herabrutschen der Erdmassen in den schmalen Fjord hätte einen Tsunami zur Folge, dessen Welle mehrere Hundert Meter Höhe erreichen könnte.

Tsunami-Katastrophe binnen 20 Jahren sehr wahrscheinlich
Mehrere Forschungsgruppen haben Dais Zahlen inzwischen bestätigt. In einem offenen Brief warnen sie davor, dass es innerhalb von 20 Jahren „sehr wahrscheinlich“ zu einer Tsunami-Katastrophe kommen wird, und appellieren daher an die Behörden, rechtzeitig Vorkehrungen zu treffen. Denn anders als 1958 in der Litua Bay ist der Prinz-William-Sund heute ein bei Touristen beliebtes Ausflugsziel, zudem gibt es in der Bucht mehrere kleinere Ortschaften.

„Verheerende Auswirkungen“
Auch Alaskas Ministerium für Natürliche Ressourcen befürchtet laut dem Bericht „verheerende Auswirkungen für Fischer und Erholungssuchende“, wenn es zu dem „immer wahrscheinlicher werdenden Tsunami“ kommen sollte. Besucher und Anrainer sind angehalten, die Gefahrenzone in der Nähe des Gletschers zu meiden.

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