In Zeiten von Corona ging das Thema illegale Migration fast schon unter - was aber noch lange nicht heißt, dass es sie nicht nach wie vor gibt: In Tirol wurden heuer bis Anfang Oktober über 2300 unrechtmäßige Einreisen bzw. Aufenthalte verzeichnet. Die Zahl des Vorjahres könnte erreicht, wenn nicht sogar übertroffen werden.
Donnerstag gegen 14.20 Uhr, Gries am Brenner: Bei routinemäßigen Kontrollen in einem internationalen Reisezug geriet ein junger Fahrgast ins Visier der Polizei. Wie sich herausstellte, hatten die Beamten den richtigen Riecher. Der 21-jährige Albaner hatte gefälschte italienische Papiere bei sich – „dabei handelte es sich um einen Führerschein und einen Personalausweis“, wie eine Polizei-Sprecherin erklärt. Die Fake-Dokumente wurden sichergestellt, der Verdächtige angezeigt und fremdenpolizeilich behandelt. Wohin der junge Mann wollte, ist nicht bekannt.
Bisher über 2300 Aufgriffe in Tirol
Kein Einzelfall! Die illegale Migration macht auch in diesem außergewöhnlichen Corona-Jahr keinen Stopp. Wie aus einer aktuellen Statistik der Tiroler Fremdenpolizei hervorgeht, wurden heuer bis 5. Oktober hierzulande 2353 unrechtmäßige Einreisen bzw. Aufenthalte gezählt. Zum Vergleich: Im Vorjahr waren es im selben Zeitraum 2662.
Vermehrt Fälle in Zügen und Bussen
Obwohl: Eine „Pause“ gab es heuer schon. Stichwort: Lockdown. „Während der Grenzkontrollen im März und April ging die Zahl der Aufgriffe quasi gegen Null. Mit der Öffnung kam dann die Migrationsbewegung wieder in Schwung. Momentan verzeichnen wir vermehrt Fälle in Reisebussen und Zügen“, heißt es seitens der Tiroler Fremdenpolizei.
Weitere Prognosen seien schwierig, die Aufgriffszahl des Vorjahres (3450) dürfte aber erreicht oder überschritten werden.
Hubert Rauth, Kronen Zeitung
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