Macron optimistisch
Berg-Karabach: „Bewegen uns auf Waffenruhe zu“
Frankreich sieht beim Krieg zwischen Aserbaidschan und Armenien um die Kaukasusregion Berg-Karabach Fortschritte in Richtung einer baldigen Feuerpause. „Wir bewegen uns bald auf eine Waffenruhe zu, auch wenn die Lage noch immer fragil ist“, hieß es am Freitag aus Kreisen des Elysee-Palasts. Präsident Emmanuel Macron habe erneut mit Armeniens Regierungschef Nikol Paschinjan und Aserbaidschans Präsident Ilham Aliyev beraten. Man arbeite an der Wiederaufnahme von Verhandlungen.
Seit Anfang der Woche sei auch Russlands Präsident Wladimir Putin eingeschaltet. In der umkämpften Region Berg-Karabach leben etwa 145.000 Menschen. In einem Krieg nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion vor rund 30 Jahren verlor Aserbaidschan die Kontrolle über das Gebiet.
Geopolitisch bedeutende Region
Die überwiegend von christlichen Armeniern bewohnte Region Berg-Karabach gehört völkerrechtlich zum mehrheitlich islamischen Aserbaidschan, hat sich aber losgesagt. Da Armenien von Russland und Aserbaidschan von der Türkei unterstützt werden, droht der Konflikt im Südkaukasus zu eskalieren. Dort verlaufen wichtige Erdgas- und Öl-Pipelines, durch die Aserbaidschan den Weltmarkt beliefert.
Kurz schaltete sich als Vermittler ein
Berg-Karabach hat als „Republik Arzach“ einen unabhängigen Staat ausgerufen, der aber international nicht anerkannt ist, auch von Armenien nicht. Am Donnerstag hatte Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) in einem Telefonat mit dem armenischen Regierungschef eine Vermittlerrolle als Gastgeber für Gespräche zwischen den beiden Konfliktparteien vorgeschlagen.
Am Freitag wollten sich die Außenminister von Armenien und Aserbaidschan zu Gesprächen in Moskau treffen. Das bestätigte das russische Außenministerium. Putin sowie weitere Staats- und Regierungschefs hatten zuvor beide Länder dazu aufgerufen, die Kämpfe sofort zu beenden.
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