Ein sattes Minus von bis zu 60 Prozent bei den Nächtigungen: Das droht Salzburg coronabedingt in der heurigen Wintersaison - bei weiterhin aufrechten Reisewarnungen und steigenden Infektionen.
Ausbleibende Buchungen, hohe Werbekosten und kaum neue Anfragen: Diese Entwicklung bereiten den Chefs der Salzburger Tourismus Hochburgen derzeit tiefe Sorgenfalten. Landesweit liegen coronabedingt die Buchungen für die ersten Wochenenden vor Weihnachten erst bei rund 10 Prozent.
„Derzeit trudeln Reservierungen großteils nur für den Februar und März ein. Viele Gäste nehmen an, dass bis dahin die Corona-Situation eine andere ist“, berichtet Tourismusexperte Walter Veit der „Krone“.
Nachsatz: „Es wird in diesem Winter für viele Hoteliers schwer werden, ein Plus in der Saison einzufahren. Einige werden ums Überleben kämpfen müssen.“
Reisewarnungen sorgen für Buchungsdämpfer
Ob sich das Nächtigungsminus wie auch im Sommer bei rund 33 Prozent einpendeln wird, ist fraglich. Stichwort: Reisewarnungen. „Sollten diese Warnungen aufrechtbleiben und die Infektionszahlen weiter steigen, ist heuer mit einem Nächtigungsminus von bis zu 60 Prozent im Vergleich zur Saison 2018/19 zu rechnen“, berichtet Tourismus-Ökonom Oliver Fritz vom Institut für Wirtschaftsforschung (WIFO).
Und das, obwohl Salzburg von Deutschland oder auch Belgien nicht auf die Warnliste gesetzt wurde: „Viele Gäste unterscheiden zwischen Vorarlberg und Salzburg, neigen aber dazu, daheim zu bleiben, da das Virus vor Landesgrenzen nicht halt macht“, sagt Fritz.
In den Regionen übt man sich in Optimismus. „Wir hatten vor dem Sommer wenige Buchungen. Als die Grenzen sich öffneten, strömten die Gäste zu uns“, berichtet Stefan Passrugger, Chef des Tourismusverbandes Wagrain-Kleinarl, wo im Sommer ein Nächtigungsminus von nur 20 Prozent verzeichnet wurde - auch dank intensiver Testreihen in Hotellerie und Gastronomie. „Ich hoffe, dass wir den heurigen Winter ähnlich gut überstehen werden“, erklärt Passrugger.
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