Der südkoreanische Chipfertiger SK Hynix zeigt erstmals Arbeitsspeicher der nächsten Generation. DDR5-RAM soll höhere Taktfrequenzen und Datenraten als heutiger DDR4-Speicher unterstützen und mehr Speicherkapazität pro RAM-Riegel ermöglichen. Bei Privatnutzern sind bis zu 128 Gigabyte pro Riegel zu erwarten, im Serverbereich könnten Riegel mit zwei Terabyte möglich werden - frühestens aber erst in einem Jahr.
Die ersten DDR5-RAM-Module, die SK Hynix diese Woche der Öffentlichkeit präsentiert hat, sind - drei Jahre nachdem sich die IT-Branche auf die Spezifikationen geeinigt hat - vor allem der Beleg, dass man nun DDR5-Arbeitsspeicher fertigen kann. Mit dem Verkaufsstart rechnet man erst im dritten Jahresviertel 2021.
Prozessoren und Mainboards kommen erst
Bis dahin könnte es dann auch erste Prozessoren und Mainboards geben, die den neuen RAM-Standard unterstützen: Intel hat laut dem IT-Portal „The Verge“ angekündigt, DDR5-RAM „bei künftigen Prozessoren“ zu unterstützen, bei AMD gab es in diese Richtung noch keine Ansagen, weshalb manche Beobachter erwarten, dass dort erst ab 2022 DDR5-RAM nutzbar wird.
Bis PC-Bastler ein System mit der nächsten Arbeitsspeicher-Generation bauen können, wird es also - wie schon bei der Einführung von DDR4-RAM vor einigen Jahren - noch etwas dauern. Die Leistungsdaten des neuen Arbeitsspeichers klingen aber bereits vielversprechend: Laut SK Hynix hat der sehr schnell getaktete DDR5-RAM eine Speicherbandbreite von 5600 Mbps, möglich sein sollen bis zu 6400.
Fast doppelt so schnell wie gängiger DDR4-RAM
Damit wird DDR5-RAM fast doppelt so schnell wie aktueller DDR4-Speicher - zumindest in der nicht übertakteten Variante. Für Bastler mit dem passenden Motherboard bieten manche Hersteller auch heute schon übertakteten DDR4-RAM mit mehr als 5000 Megahertz an - zu aberwitzigen Preisen im Bereich der 900 Euro pro RAM-Riegel-Doppelpack.
Wie sehr künftige PCs von der neuen RAM-Generation profitieren werden, muss sich noch zeigen. Für Normalanwender sind so hohe Taktfrequenzen und Speicherkapazitäten, wie sie mit DDR5 möglich werden, an sich nicht wirklich notwendig. Vorteile bietet sehr schneller Arbeitsspeicher aber beispielsweise für Gamer und in Systemen mit Onboard-Grafik, bei der der System-RAM gleichzeitig als Grafikspeicher dient. Höher getakteter Arbeitsspeicher bringt hier auch jetzt schon spürbar mehr Leistung.
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