Laut Minister Rudolf Anschober (Grüne) soll - wie berichtet - im kommenden Jahr der Startschuss für die wichtige Pflegereform erfolgen. Mit Details hält er sich bedeckt. Einblicke gewährt hingegen Tirols Gesundheitslandesrat Bernhard Tilg (ÖVP). Prinzipiell fordert er „mehr Geschwindigkeit vom Bund in Sachen Pflege“.
„Auf Bundesebene redet man seit etlichen Jahren sehr viel über das hochemotionale Thema Pflege, die konkrete Ware fehlt jedoch nach wie vor. Der Masterplan Pflege liegt bereits vor. Schriftstücke und auch Ankündigungen seitens der Regierung sind zwar gut, aber die Umsetzung ist besser“, findet Tilg klare Worte.
„Auf Bundesebene muss ein Zahn zugelegt werden“
Gewisse Bereiche müssen bundesweit gelöst werden. „Dazu zählt unter anderem die Pflegefinanzierung, das Pflegepersonal, der Pflegefonds und die Unterstützung der pflegenden Angehörigen, die auf jeden Fall mehr Hilfe benötigen. Die Zeit läuft uns davon! Vor allem auf Bundesebene muss ein Zahn zugelegt werden. Ich erwarte mir nun Geschwindigkeit in der Umsetzung“, fordert der Landesrat.
„Mehr Geld ist notwendig“
In den Pflegesektor müsse in der Zukunft noch mehr Geld investiert werden. „Die Kostendynamik in Tirol wird in den kommenden 20 Jahren so weitergehen, weil wir immer mehr versorgen werden. Daher ist es auch schlüssig, dass mehr Geld benötigt wird. Die Länder und Gemeinden brauchen den Bund, um diese Finanzmittel aufstellen zu können“, verdeutlicht Tilg.
Was man auf Tiroler Ebene umsetzen könne, tue man. „Die Hospizversorgung ist ein exemplarisches Beispiel. Innerhalb von zehn Jahren haben wir ein flächendeckendes Gesamtsystem aufgestellt. Auch sind wir dabei, das Care Management Tirol - Koordinationsstellen für Pflege und Betreuung - tirolweit zu realisieren“, schildert Tilg.
Schülerzahlen gestiegen
Positive Nachrichten verkündet er in Bezug auf das Pflegepersonal. „Die Schülerzahlen waren in Tirol in den vergangenen drei Jahren schwächelnd. Doch heuer gibt es an allen Gesundheits- und Krankenpflegeschulen wieder mehr Bewerber“, sagt der Politiker, der seine Pläne verrät: „In jedem Bezirk soll zukünftig eine dreijährige Pflegeschule sein. Auch mit den fünfjährigen Schulen wollen wir vorankommen - eine im Unterland, eine im Oberland und eine im Zentralraum Innsbruck wären wichtig.“
Jasmin Steiner, Kronen Zeitung
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