Ich erinnere mich an das Jahr 1972, noch als Mitarbeiter im Lokalteil. „Wir bekommen einen Neuen. Einen Kärntner“, hieß es eines Tages. Selten hat ein Neuzugang so rasch Fuß gefasst wie Peter Strasser – stets hilfsbereit, mit Handschlagqualität. Der Zufall wollte es, dass gleich drei Reporter aus Kärnten stammten. Peter mit Nationalstolz, einer mit slowenischen Wurzeln und einer quasi als Schiedsrichter, wenn die beiden Kollegen kabarettreife politische Diskussionen abhielten. Immer siegte die Toleranz, immer behielt die Freundschaft Oberhand.
Als der studierte Historiker zum Wien-Chef ernannt wurde, widmete er seine ganze Energie erfolgreich dem Aufbau der lokalen Berichterstattung. Beide hatten wir mit dem einst legendären Bezirksvorsteher der Inneren Stadt, Ing. Heinrich A. Heinz, zu tun. Nie werde ich vergessen, wie mich der Politiker zum Essen in ein tolles chinesisches Restaurant einlud. Als ich Peter davon erzählte, konterte er mit verhaltener Begeisterung: „Mich hat er auch eingeladen – auf einen Stehfisch ins Nordsee.“
Da lief natürlich der Schmäh, wie es so schön heißt. Ich werde einen meiner besten Freunde sehr vermissen. Es hat nie Streit gegeben, nie ein böses Wort. Alle „Krone“-Kollegen, die ihn gekannt, die mit ihm gearbeitet haben, bestätigen: „Einer der feinsten Menschen, die wir je kennengelernt haben.“
Unser tiefes Mitgefühl gilt der Familie, die einen wunderbaren Ehemann, Vater und Großvater verloren hat.
Wolfgang Exel, Kronen Zeitung
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