Mehrere Ausfälle:

Heute streiken die Postbusse

Niederösterreich
09.09.2020 15:30
Die Busfahrer machen Ernst: Wie berichtet, standen zuletzt die Dienstpläne der Postbus AG in der Kritik. „Seit Schulbeginn haben wir teils gemeingefährliche Arbeitstage“, so die Betroffenen. Heute lassen sie ihren Worten auch Taten folgen und halten zwischen 4 und 8 Uhr eine Betriebsversammlung in Hollabrunn ab.

Belegschaft gegen Vorstand: Seit einigen Tagen sind einzelne Fahrer bis zu 16 Stunden im Dienst. Wie Betriebsrat Robert Wurm gegenüber dem ORF Niederösterreich betont, gibt es einzelne Schichten, die um 3.41 Uhr beginnen und erst um 19.35 Uhr enden. Dazwischen werden die Fahrer neun (!) Stunden auf Pause geschickt, unbezahlt, versteht sich. Weil die Routen aber oft fernab vom Wohnort der Chauffeure liegen, haben die Betroffenen keine Chance, diese Zeit tatsächlich als Freizeit zu verbringen. Wurm: „Da ist jemand 15 Stunden und 45 Minuten im Einsatz, bekommt aber nur sechseinhalb Stunden bezahlt. Das geht nicht!“

Weil das Management die Kritik an den langen Stehzeiten bislang ignoriert hat, steigen die Fahrer auf die Barrikaden. Hundert Lenker werden heute zur ersten Versammlung in Hollabrunn erwartet, in der Region gibt es vor 8 Uhr daher zahlreiche Ausfälle. Vor allem die Linien in und um Pulkau, Ravelsbach und Ernstbrunn sind betroffen.

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Die Dienstpläne sind ein klarer Verstoß gegen den Kollektivvertrag und somit auch gegen das Gesetz.

Robert Wurm, Vorsitzender des Zentralbetriebsrates der Postbus AG

Die Postbus AG beharrt darauf, dass die Dienste rechtlich korrekt seien. „Bei Konkurrenzfirmen gibt es das in ganz Niederösterreich schon seit Jahren“, betont ein Sprecher. Man wolle aber darauf achten, dass in solchen Fällen nur Fahrer eingesetzt werden, die auch in der Nähe wohnen. Bei neun von zehn Lenkern sei das laut Gewerkschaft aber nicht der Fall. Von der zuständigen Ministerin Leonore Gewessler erwarten sich die Betroffenen nun ein Machtwort – mit dem Hinweis, dass in Zukunft sicher noch weitere Protestaktionen folgen könnten.

Thomas H. Lauber, Kronen Zeitung

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