„Zahlen verf*** Preis“

Corona: Profi mit Wut-und-Tränen-Interview

Fußball International
19.06.2020 11:17

Der deutsche Zweitligist Dynamo Dresden steht kurz vor dem Abstieg. Nach der 0:2-Niederlage am Donnerstagabend liegen die Sachsen fünf Punkte hinter dem Relegationsplatz, der Klassenerhalt ist also nur noch theoretisch möglich. Nach dem Spiel ließ Dynamo-Kicker Chris Löwe seinem Frust freien Lauf und schimpfte in einem Wut- und Tränen-Interview auf die Deutsche Fußball Liga.

Dresden musste wegen Corona-Fällen im Klub vor dem Re-Start der Liga Mitte Mai in Zwangs-Quarantäne, weshalb der Traditionsverein später mit dem Training beginnen konnte und zwei Wochen später als geplant in den Spielbetrieb einsteigen konnte. Die Folge: Dynamo musste im Drei-Tages-Rhythmus auf den Platz, um die zunächst abgesagten Partien nachzuholen. So musste Dresden zwischen dem 31. Mai und 18. Juni sieben Spiele bestreiten.

Nach der Niederlage gegen Kiel am Donnerstag redete sich Chris Löwe, früher unter anderem für Borussia Dortmund aktiv, im Sky-Interview in Rage: „Wir reißen uns alle drei Tage den Arsch auf und baden das aus.“ Der Deutschen Fußball Liga sei es völlig egal, dass Dresden wegen der Corona-Quarantäne einen extrem großen Wettbewerbsnachteil habe.

„Diese Leute sitzen in ihren 5000 Euro teuren Bürostühlen“
„Glauben Sie ehrlich, dass einer von denen in der DFL sich eine einzige Sekunde Gedanken macht, was bei uns in den Köpfen vorgeht? Das ist denen alles scheißegal! Wir sind am Ende die, die den verf*** Preis bezahlen für den ganzen Scheiß. Diese Leute sitzen in ihren 5000 Euro teuren Bürostühlen und entscheiden über unsere Köpfe hinweg.“

Löwes Trainer Markus Kauczinski warb um Verständnis für seinen Spieler. „Wir sind durchgespielt und durchgenudelt. Dass mit den Jungs dann die Emotionen durchgehen, ist nicht ungewöhnlich.“ Auch er selbst habe beim Blick auf den Spielplan „keine Idee, wie das gehen soll. Man sieht, dass wir nicht mehr können.“

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(Bild: KMM)



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