Düstere Corona-Studie

Bald mehr als eine Milliarde in „extremer Armut“?

Ausland
12.06.2020 09:39

Die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie könnten UNO-Forschern zufolge weitere 395 Millionen Menschen in „extreme Armut“ stürzen. Die Gesamtzahl der Menschen, die weltweit von weniger als 1,90 US-Dollar (1,67 Euro) pro Tag leben, könne damit auf mehr als eine Milliarde steigen, geht aus einer am Freitag veröffentlichten Studie hervor. Die Aussichten für die Ärmsten der Welt seien düster, wenn die Regierungen nicht schnell mehr tun, sagte Andy Sumner, einer der Studienautoren. „Die Fortschritte bei der Armutsbekämpfung könnten um 20 bis 30 Jahre zurückgeworfen werden.“

Die Studie des United Nations University World Institute for Development Economics Research spielte eine Reihe von Szenarien durch und berücksichtigte dabei die verschiedenen Armutsgrenzen der Weltbank - von „extremer Armut“, definiert von einem Lebensunterhalt von höchstens 1,90 Dollar pro Tag, bis hin zu höheren Armutsgrenzen von weniger als 5,50 Dollar pro Tag.

Halbe Weltbevölkerung unter der Armutsgrenze?
Unter dem schlimmsten Szenario - einem 20-prozentigen Rückgang des Pro-Kopf-Einkommens oder -Konsums - könnte die Zahl derer, die in extremer Armut leben, auf 1,12 Milliarden steigen. Der gleiche Rückgang für die 5,50-Dollar-Schwelle kalkuliert könnte demnach dazu führen, dass mehr als 3,7 Milliarden Menschen unterhalb dieser Armutsgrenze leben - und damit rund die Hälfte der Weltbevölkerung. Am Montag hatte die Weltbank erklärt, sie erwarte, dass 70 bis 100 Millionen Menschen durch die Pandemie in „extreme Armut“ stürzen.

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