Am Nordpolarkreis lodern Forschern zufolge vermutlich neuerlich Wald- und Flächenbrände. Satellitenbilder lassen darauf schließen, dass sich nach den schlimmen Bränden vom vergangenen Sommer schon wieder erste Feuer entzündet haben. Das teilte der von der EU finanzierte Copernicus Atmosphere Monitoring Service (CAMS) im britischen Reading mit. Die Flammen gefährden den Permafrostboden und setzen dabei gewaltige Mengen Kohlendioxid (CO2) frei, was die Klimakrise weiter verstärkt.
„Das muss jedoch noch durch Messungen am Boden bestätigt werden“, berichten die CAMS-Wissenschaftler, die von der Gefahr neuer großer Feuer sprechen. Die Brände wüten der Auswertung zufolge vor allem in Sibirien, wie ein Sprecher sagte. „Dort brennen die Tundra und andere nicht eisbedeckte Flächen.“
Mehr als 5600 Waldbrände in Russland
In Russland kämpft die Feuerwehr seit Wochen gegen Waldbrände. Mehr als 5600 seien landesweit bereits gemeldet worden, teilten die Behörden mit. Dabei seien auch schon mehr als 250 Gebäude zerstört worden.
CO2-Emissionen in der Arktis nehmen zu
Zwar gibt es im hohen Norden der Erdhalbkugel immer wieder Brände in den Sommermonaten, sie fielen im vorigen Jahr aber deutlich größer als sonst. Die Luftverschmutzung nahm erheblich zu. Allein im Juli lagen die CO2-Emissionen in der Arktis mit geschätzt rund 50 Megatonnen doppelt so hoch wie in den entsprechenden Monaten der Vorjahre, ergaben Hochrechnungen. Das ist in etwa die Menge an Kohlendioxid, die Schweden pro Jahr ausstößt.
Wald- und Flächenbrände gebe es auch in anderen Regionen der Welt, zum Beispiel in den Tropen, teilte der EU-Dienst weiter mit. „Dort ist die Brandsaison vor Kurzem zu Ende gegangen.“ Die Emissionen in den zentralamerikanischen Ländern wie Guatemala, Honduras, Nicaragua und Panama lägen über dem Durchschnitt der Jahre 2003 bis 2019, so die CMAS-Forscher.
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