"Das ist schon bei uns angekommen. Wir werden nun die Hintergründe sichten", erklärte der deutsche IOC-Vizepräsident Thomas Bach am Montag. Seit der iranischen Revolution 1979, die zum Sturz der Monarchie und zur Ausrufung der Islamischen Republik geführt hatte, hat es keine sportliche Auseinandersetzung zwischen Athleten beider Länder gegeben. Die Islamische Republik Iran anerkennt den Staat Israel nicht und bezeichnet ihn offiziell als "besetztes Palästina".
Ähnliche Fälle in der Vergangenheit
Es ist nicht das erste Mal, dass iranische Sportler auf der olympischen Bühne nicht gegen israelische Athleten antreten durften. So verzichtete 2008 in Peking der Schwimmer Mohammad Alirezaei auf einen Start im Vorlauf, weil in diesem auch der Israeli Tom Beeri gemeldet war. 2004 in Athen fuhr der damals amtierende Judo-Weltmeister Arash Miresmaeili nach Hause, ohne einen Kampf bestritten zu haben, da ihm als Gegner in der ersten Runde der Israeli Ehud Vaks zugelost worden war. Um mögliche Sanktionen zu vermeiden, war er zur Abwaage mit zwei Kilo Übergewicht erschienen.
Ob traditionelle Spiele oder Jugendspiele: IOC-Vizepräsident Thomas Bach hält beide Großereignisse gleich ungeeignet für die Austragung politischer Konflikte. "Es wird in Singapur sicher noch verschärft dadurch, dass hier Minderjährige für politische Probleme missbraucht werden könnten", erklärte der deutsche Fecht-Olympiasieger von 1976.
Kampflos zu Olympia-Gold
Irans Teamführung begründete Soleimanis Rückzug am Sonntag mit einer Verletzung und dem Transport des Athleten in ein Krankenhaus. Daniel Oren, Teamchef der israelischen Jugendspiele-Delegation, freute sich zwar über die erste Goldmedaille, zeigte sich aber auch enttäuscht, dass sie nicht erkämpft werden konnte. "Wir wussten, dass der Iraner das Finale wohl gewonnen hätte, und wussten auch, dass er nicht antreten würde", sagte Oran. "Das ist ihr System. Wir haben die Medaille, wir hätten sie aber lieber im Wettkampf gewonnen."
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