Besuche wieder erlaubt

Lange Warteschlange vor Justizanstalt Josefstadt

Wien
11.05.2020 13:27

Ein Bild, wie wir es in letzter Zeit schon des Öfteren beobachten konnten, hat sich am Montag in erneut Wien gezeigt: die Schlangenbildung. Vor Baumärkten oder Fast-Food-Lokalen waren wir es bereits gewohnt, vor einer Justizanstalt zeigt sich Derartiges aber selten. Der Grund für den großen Andrang vor der Justizanstalt Josefstadt am Vormittag ist rasch erklärt: So sind ab sofort wieder Besuche erlaubt, die aufgrund der Corona-Krise in den vergangenen Wochen ausgesetzt waren.

Bereits um 9.20 Uhr war der Bereich vor der Sicherheitsschleuse im Landesgericht für Strafsachen überfüllt. Diese müssen Besucher passieren, bevor sie in das Gebäude gelassen werden. Die Schlange wuchs rasch auf beachtliche Länge, phasenweise standen Menschen über den Parkplatz vor dem Gerichts- und Anstaltsgebäude bis hin zur Landesgerichtsstraße.

Die Disziplin? Großteils in Ordnung. Auch beim Security-Check gab es trotz der zeitlichen Verzögerungen weitgehend keine Schwierigkeiten. Nach erfolgter Durchsuchung auf verdächtige Gegenstände wurde bei jedem Besucher noch Fieber gemessen, ehe er den Weg Richtung Justizanstalt fortsetzen durfte. Doch nicht alle Besuchswilligen hatten sich an die Vorgabe des Justizministeriums gehalten und ihre Visite angemeldet.

Voranmeldung nötig, weitere Vorgaben
Um die Gefahr einer Einschleppung von SARS-CoV-2 in die Gefängnisse hintanzuhalten, dürfen Insassen vorerst nur eine erwachsene Person pro Woche empfangen. Eine telefonische Voranmeldung ist erforderlich. Ein minderjähriges Kind ist als Begleitung zulässig. Im Besuchsbereich sind MNS-Masken zu tragen, die Besuchsbereiche wurden im Vorfeld außerdem mit Plexiglasscheiben ausgestattet. So mancher Wartende hatte das jedoch nicht beachtet.

„Ich habe meinen Klienten gesagt, dass sie nicht gleich am ersten Tag besuchen gehen sollen. Und die wissen auch, dass derzeit nur einer reindarf“, meinte der viel beschäftigte Strafverteidiger Alexander Philipp, der mehrere Mandanten in der Josefstadt betreut. Die Einschränkungen bei den Besuchen hätten sich aber mit Sicherheit noch nicht allgemein herumgesprochen, vermutete Philipp.

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