Faßmann stellt klar

„Schulen schließen bei Infektionsanstieg wieder“

Österreich
30.04.2020 16:24

Am Montag kehren die ersten Schüler sieben Wochen nach Schließung der Schulen wieder in den Unterricht zurück - nicht ganz sorgenfrei, wie die Aussagen von Direktoren, Lehrern, Eltern und Schülern der letzten Tage deutlich gemacht haben. Auch die Angst vieler Betroffener vor einer möglichen zweiten Corona-Infektionswelle dürfte jetzt durch eine Studie, deren Analyse zufolge Kinder in der Coronavirus-Pandemie vermutlich genauso ansteckend wie Erwachsene sind, größer geworden sein. Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) stellte deshalb klar: Bei einem erneuten signifikanten Anstieg der Corona-Infektionen wird der Präsenzunterricht an den Schulen wieder ausgesetzt.

Am Montag kehren Maturanten und andere Abschlussklassen zurück. Zwei Wochen später, nämlich am 18. Mai, folgen die Volks- und Unterstufenschüler, weitere zwei Wochen später, am 3. Juni, der Rest. Doch nicht alle sehen in der stufenweisen Wiederöffnung einen sinnvollen Kompromiss. So erwarten sich die SPÖ-Lehrervertreter „gewaltige Probleme“ bei der Betreuung. Zuvor hatten bereits die AHS-Direktoren davor gewarnt, unter den vorhandenen Rahmenbedingungen nicht für die Sicherheit von Schülern und Lehrern garantieren zu können.

Die stufenweise Wiederaufnahme des heimischen Schulbetriebs ab 4. Mai trotz Coronavirus-Krise spaltet die Österreicher. Was Bildungsexperte Dr. Andreas Salcher zu den Plänen der Regierung sagt und wie unsere Leser bei unserer großen Schul-Umfrage auf krone.at abgestimmt haben, lesen Sie hier.

„Werden Entwicklung genau im Auge behalten“
Angesichts der am Donnerstag veröffentlichten Studie von Forschern um den Virologen Christian Drosten, deren Analyse zufolge Kinder in der Coronavirus-Pandemie vermutlich genauso ansteckend wie Erwachsene sind, sah sich Bildungsminister Faßmann zu einer Stellungnahme in Sachen Schule gezwungen. Er stellte eine weitere Schließung der Schulen in den Raum, sollten die Infektionszahlen wieder nach oben gehen.

„Wir müssen und wir werden die Entwicklung genau im Auge behalten“, sagte Faßmann. „Alle Maßnahmen in Richtung stufenweise Öffnung unserer Schulen stehen unter der Bedingung einer positiven Entwicklung der Pandemie.“

Schulöffnungen unter „strengen Auflagen“
Gleichzeitig verwies Faßmann auf die unklare Forschungslage. Eine im gleichen Zeitraum erschienene Studie des australischen Centre for Immunisation Research and Surveillance habe etwa zeigt, dass 18 positiv getestete Personen (je neun Schüler und Lehrer) in insgesamt 15 Schulen lediglich zwei weitere Personen angesteckt hätten. Das zeige, dass „ein Mehr an Forschung ebenso notwendig ist wie Vorsicht bei unserem Etappenplan für die Schulöffnungen“. Daher stünden diese auch unter „strengen Auflagen“ wie geringem Präsenzunterricht und klaren Hygienevorschriften.

Die Einhaltung dieser Auflagen werde allerdings „die größte Herausforderung sein“, wie eine Lehrerin anmerkte. Fest steht: Der Schichtbetrieb mit Hygieneauflagen bereitet den Lehrern, mit denen die „Krone“ gesprochen hat, Sorgen, auch weil einiges in der Umsetzung noch unklar ist.

Die „Krone“ schafft gemeinsam mit Bildungsexperten Abhilfe in dieser herausfordernden Zeit und stellt neben einer Fülle an Lerntipps auch eine laufend erweiterte Auswahl an Übungen für unterschiedliche Schulstufen auf krone.at/hausaufgaben zur Verfügung.

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