"Keine Gold-Chance"

Rogan verzichtet auf EM-Finale über 100 Meter Rücken

Sport
09.08.2010 19:16
Österreichs Schwimm-Team wird bei den Langbahn-Europameisterschaften in Budapest wie schon am Montag auch am Dienstag in keinem Finale vertreten sein und damit frühestens am Mittwoch im Medaillenspiegel anschreiben können. Bei vier OSV-Semifinal-Antreten in der ersten EM-Finalsession schaffte es zwar immerhin Markus Rogan über 100 m Rücken als Achter in den Endlauf, er verzichtete danach aber auf ein Antreten.

"Ich habe keine Chance auf Gold", begründete der 28-Jährige seine Entscheidung. In 54,51 Sekunden war er gerade noch in das Finalfeld gerutscht, die Möglichkeit auf einen Medaillengewinn und demnach auf die Titelverteidigung wären aber minimal gewesen. "Ich wollte die zweite Länge schneller werden, aber das ist nicht so gut gegangen", verriet Rogan. Der Franzose Camille Lacourt dominierte die Vorschlussrunde mit dem EM-Rekord von 52,58 Sekunden.

Ein wichtiger Grund für Rogans Verzicht auf ein Finalantreten ist aber auch das Semifinale über 200 m Lagen, es wird am Dienstag nur rund eine halbe Stunde nach dem Rückenfinale stattfinden. Und die 200 m Lagen sind ja der Hauptbewerb des OSV-Asses bei diesen Titelkämpfen, da will er den Titel holen. "Ausdauer habe ich ja, Speed halt keinen", verdeutlichte der Kurzbahn-Europarekordler, dass es auf den 200-m-Distanzen besser gehen sollte.

Nadarajah und Spitzer im Delfinsprint jeweils 10.
Hauchdünn an seinem ersten großen Finale war Martin Spitzer, seine Saison-Bestzeit von 24,00 Sekunden war im Delfinsprint-Semifinale aber für den Aufstieg um 1/10 zu langsam. Der Grazer wurde Zehnter. "Das war nicht so gut, ich bin nicht so richtig ins Gleiten gekommen", meinte der 25-Jährige. "Es war knapp, aber das ist immer so am 50er. Trotzdem, es ist meine beste Platzierung bei einer EM." Spitzer hofft noch auf die 50 m Kraul und 100 m Delfin.

Ebenfalls Delfinsprint-Zehnte wurde Fabienne Nadarajah, wobei sie mit ihren 26,84 Sekunden zufrieden war. 16/100 fehlten auf das Weiterkommen. "Ich habe ein gutes Gefühl. Jetzt bereite ich mich konzentriert auf die 50 m Rücken vor", erklärte die 25-Jährige. Für Hunor Mate wurde es über 100 m Brust Rang 14, 1:01,65 Minuten waren um 42/100 zu viel für den Finaleinzug. "Ich weiß nicht, was war, muss mir das am Video ansehen", sagte er enttäuscht.

Janistyn zog Nennung über 1.500 m Kraul zurück
Der Niederösterreicher Florian Janistyn wird am Dienstag nicht wie ursprünglich geplant über 1.500 m Kraul antreten. Der 22-Jährige konzentriert sich nach seinem für ihn ordentlichen Abschneiden über 400 m Kraul mit Rang 15 auf die ihm verbleibenden 800 m Kraul am Donnerstag, da er und sein Trainer Erich Neulinger auf dieser Strecke eine Chance auf den Finaleinzug sehen.

Steinegger verpasst Finale um einen Platz
Pech hatte Jördis Steinegger über 400 Meter Lagen, die Steirerin verpasste ihr erstes Langbahn-Finale nur um einen Platz. Mit ihren 4:45,92 Minuten war sie aber 5,6 Sekunden schneller als Ende Juli bei den Staatsmeisterschaften. "Es hat sich jetzt auch ganz anders angefühlt, ich bin mit der Zeit sehr zufrieden." Die 15-jährige Lisa Zaiser musste bei ihrem EM-Debüt auf der Rückenlage erbrechen, kam daher nur auf 5:05,64 und Rang 20.

Oberösterreicher Brandl verbummelt Aufstieg
Über 400 Meter Kraul verbummelte David Brandl zu lange, sein Schlussangriff kam zu spät. In 3:52:93 Minuten wurde der Perger immerhin Zwölfter. "Kraft wäre noch da gewesen, der zweite Hunderter war leider zu langsam." Florian Janistyn entsprach in 3:53,73 als 15. - "Die letzten 50 Meter waren grausam, aber meine Form ist im Steigen" -, Dominik Koll ging in 4:01,44 als 28. unter. "Hinten hinaus bin ich gestanden, da habe ich dicke Hände bekommen."

In den Dienstag-Vorläufen steigt Dinko Jukic über 200 Meter Lagen in die EM ein, am Montag trainierte der 21-Jährige nur am Vormittag.

Franzose  Agnel siegt über 400 Meter Kraul
In der ersten Final-Entscheidung wurde der Deutsche Paul Biedermann über 400 m Kraul vom erst 18-jährigen Franzosen Yannick Agnel entthront. Der 2,01-m-Mann aus Nimes ist damit der "Aufsteiger des Jahres", erst Mitte Juli war er in Helsinki fünffacher Junioren-Europameister geworden. Angel gehörte später am Abend auch der französischen Silberstaffel über 4 x 100 m Kraul an, der Titel ging an Russland.

In der ersten Individual-Entscheidung bei den Damen setzte sich über 400 m Lagen die Britin Hannah Miley durch. Die Ungarin Katinka Hosszu wurde Zweite, Rogan hatte seiner Trainingspartnerin einen Weltrekord zugetraut. Davon war die 21-Jährige aber knapp sieben Sekunden entfernt. Die Deutschen holten den Damen-Titel über 4 x 100 m Kraul. Deutschland, Frankreich und Großbritannien halten bei je einmal Gold und Silber, Ungarn hat schon drei Medaillen.

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(Bild: KMM)



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