Offene Worte

Nora Tschirner musste wegen Depressionen in Klinik

Adabei
17.04.2020 07:15

Nora Tschirner hat jetzt ganz offen über ihren Kampf gegen ihre Depressionen gesprochen. Die Schauspielerin gab im Podcast „Hotel Quarantäne“ Einblicke in die dunkelste Zeit in ihrem Leben. An einem gewissen Zeitpunkt sei sie mental am Ende gewesen, habe sich sogar in einer Klinik behandeln lassen müssen, gestand die 38-Jährige.

„Ich konnte im Selbstversuch mitbekommen, was depressive Verstimmungen sind, teilweise bis hin zu einem Klinikaufenthalt im Laufe der Jahre“, erklärte Nora Tschirner in dem Podcast. Viel zu oft würden Depressionen in der Gesellschaft stigmatisiert und stattdessen aus Angst einfach ignoriert werden, ist sich die Schauspielerin zudem sicher.

„Das, was in der Therapie passiert, ist dass man in dieses große, dunkle, merkwürdige, bedrohliche Fass guckt, was jeder in sich hat. Das eigene Ich, die eigenen Ängste, die ganzen unbearbeiteten Emotionen", schilderte die 38-Jährige. „Viele Leute verbringen ihr Leben damit, dass dieses Fass hinter ihnen steht und tun, als gäbe es dieses Fass nicht. Sich umzudrehen und mal hinzugucken, ist eigentlich der Schritt, wenn man eine Therapie anfängt."

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Ich weiß noch, ich hatte die Angst, ich würde mich auflösen.

Nora Tschriner

Auch der „Tatort“-Star selbst musste lange Zeit darum kämpfen, seine Emotionen anzunehmen. „Ich weiß noch, ich hatte die Angst, ich würde mich auflösen. Ich hatte so Angst davor, dass ich dachte: Wenn ich da hingucke, in den Abgrund, verliere ich den Halt, dass ich mich dematerialisiere. Ich hatte ein Gefühl von: Ich löse mich in eine Trilliarde Einzelteile auf oder Puzzleteile, die niemand wieder zusammensetzen kann", berichtete sie.

Gerade in Zeiten von Corona sei es wichtiger denn je, sich mit den eigenen Emotionen zu beschäftigen - egal wie dunkel diese seien. „Wenn wir es jetzt nicht hinkriegen, mit unseren Ängsten umzugehen und sie zu entdecken und zu zähmen, bevor hier bestimmte Zahlen von Todesfällen und wirtschaftliche Problemen auftreten, dann kann es sein, dass uns das zusätzlich noch mal sehr um die Ohren fliegt“, warnte die „Keinohrhasen“-Darstellerin.

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(Bild: kmm)



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