Tägliche Unfälle

Salzburger Poller jetzt “wirklich idiotensicher”

Österreich
04.08.2010 14:35
Die Bewohner der Salzburger Altstadt atmen auf, seit 36 Poller die Blechkarawane fernhalten. Vielen Autofahrern dürfte es anders gehen. In der vorläufigen Bilanz der ersten sechs Wochen zeigt sich: Bis zu 900 Autos kehren täglich vor den Sperren um. Es gab aber mehr als 40 Poller-Unfälle mit hohem Sachschaden. Darum rüstete man die Absperrungen mit Leuchtbändern und Ampeln nach. Der zuständige Stadtrat zur "Krone": "Jetzt ist wirklich alles idiotensicher!"

612.000 Euro nahm die Stadt in die Hand, um die Altstadt für Autos abzuriegeln. Doch seit der Inbetriebnahme am 21. Juni krachte es vor allem bei den Pollern am Mozartplatz und bei der Kaigassen-Einfahrt: Mehr als 40 Mal wurden Ölwannen aufgeschlitzt, Stoßstangen abgerissen, Taxis und sogar eine Polizei-Zivilstreife beschädigt.

"Wir haben hier nachträglich Absicherungen mit Stopp-Tafeln, Sperrlinien, gelbem Blinklicht oder Ampeln angebracht", so Stadtrat Johann Padutsch. Bis zu 15.000 Euro kostet die Stadt das Sicherheits-Update, inklusive einer Induktionsschleife, die gewährleisten soll, dass sich beim Ausfahren nicht versehentlich der falsche Poller absenkt.

"Mit Überwachungskameras hätten wir viel mehr Geld verdient", resümiert Stadtrat Johann Padutsch, "aber wir hätten auch viel mehr illegale Autos in der Altstadt gehabt. So gesehen ist die Poller-Lösung zwar nicht die schönste, aber sicher die effektivste Lösung."

Autolenker bleiben auf Kosten sitzen
Wer nach dem Ende der Ladezeit hinter den Pollern eingesperrt ist, wird von der Polizei in jedem Fall angezeigt und muss bis zu 250 Euro Strafe zahlen, so Hofrat Hermann Winkler: "Bei ausländischen Lenkern, die eine Absperrung beschädigen, heben wir zusätzlich auch noch eine Sicherheitsleistung ein."

Autolenker, deren Fahrzeuge von den Pollern demoliert wurden, dürften übrigens auf ihren Reparaturkosten sitzen bleiben. "Wer Fahrverbots-Tafeln, Stopp-Zeichen und Fußgängerzonen-Hinweis missachtet", so die Polizei, "dem ist wahrlich nicht zu helfen."

Eine Sonderregelung gilt übrigens für die Fiaker: Weil die Poller-Sensoren die leichte Kutsche nicht als Fahrzeug wahrnehmen, müssen die Fiaker nach Aus- oder Einfahrten durch Knopfdruck wieder eigens die Poller aktivieren. "Sonst", so Padutsch, "würde der Poller eine Minute unten bleiben und dadurch ein Unfallrisiko entstehen. Aber das klappt gut."

von Wolfgang Weber ("Salzburger Krone") und krone.at

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