Übler Fauxpas

Deutsche GIS fordert Gebühren von toten Kindern

Ausland
02.08.2010 15:04
Den besten Ruf genießt die Gebühreneinzugszentrale GEZ - das deutsche Pendant zur GIS - ohnehin nicht. Doch der jetzt bekannt gewordene Fall hat in unserem Nachbarland für einen regelrechten Aufschrei der Empörung gesorgt: Die Gebührenwächter haben zwei Verstorbene per Brief an ihre Zahlungspflichten erinnert - und so bei den Eltern alte Wunden aufgerissen.

Rosalinde und Gerhard Lietze aus dem schwäbischen Schnürpflingen hatten es in ihrem Leben alles andere als leicht. Gleich zwei ihrer Kinder verstarben in jungen Jahren. Die Tochter 1990 mit zwei Jahren, der Sohn 1992 mit neun Monaten. Das hielt die GEZ aber offenbar nicht davon ab, den beiden Kindern jetzt sogenannte "Informationsschreiben" zu schicken, wie die "Südwest Presse" berichtet.

"Sie verdienen bereits eigenes Geld und halten im Haushalt Ihrer Eltern Rundfunkgeräte zum Empfang bereit? Dann müssen Sie die Rundfunkgeräte in Ihrem Zimmer oder in dem auf Sie zugelassenen Kraftfahrzeug extra anmelden", schreibt die GEZ. Und zwar gleich an beide Kinder der Familie.

Eltern sind völlig aufgelöst
Die Eltern sind nach den Briefen völlig aufgelöst. "Es ist alles wieder hochgekommen. Wir waren fix und fertig", zitiert die Zeitung das Ehepaar. Die beiden können sich nicht erklären, wie die Gebührenwächter an die Datensätze ihrer Kinder gekommen sind. Verbraucherschützer vermuten, dass sie einst der standesamtlichen Mitteilungen entnommen wurden.

Der GEZ ist der Fall jedenfalls äußerst unangenehm. "Wir haben uns bei den Eltern persönlich entschuldigt und die Namen der beiden Verstorbenen in unsere Sperrdatei aufgenommen", so ein Sprecher.

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