Coup gescheitert

Anklage nach Erpressung von Innsbrucker Arzt

Tirol
27.03.2020 08:00

Wie in einem Film-Drehbuch: Ein Innsbrucker Arzt sah sich im Juli 2019 in einer Tiefgarage mit einem Erpresser konfrontiert, der 800.000 Euro forderte. Bei der späteren Übernahme der Tasche voller Geld schnappte die Polizei den Boten, später auch den Drahtzieher (42) und dessen Freund (48). Nun erfolgte die Anklage.

Kaum zu glauben: Schon 2017 hatte der Türke vom selben Arzt (!) einen hohen Geldbetrag gefordert und war verurteilt worden. Dem Haftantritt entging er aber durch eine Flucht.

Mit Pistolenattrappe im Auto
Zwei Jahre später soll der 42-Jährige mit einem befreundeten Taxifahrer (48) erneut einen Erpressungsplan geschmiedet haben. Als der Mediziner im Pkw in der Tiefgarage Platz nahm, setzte sich der 42-Jährige mit einer Pistolenattrappe auf die Rückbank und dirigierte das Opfer an den Stadtrand, wo der Arzt zusicherte, das Geld auftreiben zu wollen. Andernfalls, so drohte der Türke, werde er die Familie des Arztes umbringen.

Festnahme in Zürich
Die versuchte Geldübergabe war dann erneut filmreif: Der 42-Jährige fand einen arglosen Mann, dem er auftrug, vom Pkw in der Tiefgarage eine Tasche zu holen. Darin sollte der Arzt das Geld deponiert haben. Das Opfer aber hatte die Polizei laufend informiert, der Bote wurde geschnappt. Wenige Tage später, nach intensiver Fahndung, konnte in Zürich auch der Drahtzieher gefasst werden. Sein Freund und mutmaßliche Komplize, der den Arzt ausgekundschaftet haben soll, wurde ebenfalls verhaftet, er bestreitet jede Beteiligung.

Zehn Jahre Haft drohen
„Beide haben sich nun wegen schwerer versuchter Erpressung zu verantworten“, teilte Hansjörg Mayr, Sprecher der Staatsanwaltschaft Innsbruck, gestern mit. Es drohen ein bis zehn Jahre Haft. Die Verhandlung ist für 11. Mai anberaumt, falls die Corona-Krise den Termin ermöglicht.

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