Erschütternde Fotos

Gezeichnet von 13 Stunden unter Virus-Schutzmasken

Ausland
25.03.2020 09:21

„Es ist ein Sprint und ein Marathon zugleich.“ Ärzte und Pflegepersonal auf der ganzen Welt arbeiten derzeit bis zum Umfallen, um Coronavirus-Patienten zu betreuen. Oft endet der Tag erst nach 13 Stunden oder mehr. Stunden, die die unermüdlichen Helfer unter Gesichtsschutzmasken verbringen müssen. Die Masken drücken, reiben und hinterlassen Schürfwunden und tiefe Abdrücke. 

Sie kämpfen an vorderster Coronavirus-Front: die Ärzte und Krankenschwestern in den Kliniken, die Covid-19-Patienten behandeln. Zugleich müssen sie die Verbreitung des Virus mit allen Mitteln verhindern. Das heißt, dass nur in Schutzbekleidung gearbeitet werden kann. Gesichtsmasken sind mittlerweile ein wertvolles Gut. Bequem sind diese aber nicht. Im Gegenteil. Sie hinterlassen extreme Spuren, wie erschütternde Selfies auf Facebook, Twitter und Instagram zeigen, die Mediziner und Pflegende nach langen Arbeitstagen geteilt haben.

„Müdigkeit, übersprungene Mahlzeiten“
Er könne Selfies eigentlich nicht ausstehen, schreibt etwa der italienische Arzt Dr. Nicola Sgarbi. Als er jetzt nach 13 Stunden auf der Intensivstation seine Schutzmaske wieder abgenommen hat, wollte er aber doch zeigen, was es heißt. Auf der Nase hat er eine Abschürfung, tiefe Abdrücke zeichnen sein Gesicht.

Aufgeben kommt für ihn nicht in Frage. Er schreibt: „Mir sind die vielen Stunden bei der Arbeit egal, die Rückenschmerzen, die Müdigkeit, die übersprungenen Mahlzeiten und vieles mehr.“ 

Sprint und Marathon zugleich
Die tschechische Ärztin Pavla Kovaříková berichtet zu einem Selfie, wie es bei ihnen gerade zugeht: „Wir können nicht mehr. Wir schlafen nicht, wir essen nicht, ich erinnere mich nicht mal daran. Das Telefon klingelt praktisch dauernd. Klar, als Ärzte haben wir uns für die harte Arbeit gemeldet, wir wussten worauf wir uns einlassen. Aber das ist anders. Das ist ein Sprint und Marathon in einem - es ist eine sehr intensive Belastung und gleichzeitig dauert es lange und das Ende ist noch nicht in Sicht.“ 

„Helft uns, euch zu helfen“
Krankenschwestern geht es nicht anders. Der Nasenrücken von „Geni The Cranky Nurse“ ist bereits so offen, dass sie ein Pflaster braucht. Ihr Posting ist ein Hilferuf: „So sieht es aus, wenn du den ganzen Tag eine N95-Maske trägst. Wir haben von allem zu wenig ... helft uns, euch zu helfen.“

Plastiksackerl statt Schutzausrüstung
Überall fehlt es an Schutzausrüstung. Dem Anästhesisten Dr. John Henao ist die Schutzausrüstung ausgegangen.

„Er arbeitet, wie die meisten von uns, derzeit unter der Annahme, dass die meisten Menschen Covid19-positiv und asymptomatisch sind“, schreibt Lisa Miller Delport auf Facebook. Um die vorhandenen Vorräte zu schonen, intubiert er Patienten mit einem Plastiksackerl über seiner Schutzbrille und der Chirurgenmaske. 

„Sechs Stunden nicht auf die Toilette“
Die junge italienische Krankenschwester Alessia Bonari teilte auf Instagram ein Foto von sich mit deutlichen Hämatomen von der Gesichtsmaske und sie gibt zu, dass sie Angst hat.

„Ich bin Krankenschwester und ich sehe der Gesundheitskrise ins Gesicht. Aber ich habe auch Angst. Angst beim Lebensmitteleinkauf, Angst, in die Arbeit zu gehen. Ich habe Angst, weil die Masken meinem Gesicht nicht passen oder wenn ich mir mit den dreckigen Handschuhen unabsichtlich ins Gesicht gefasst habe oder wenn die Brille meine Augen nicht ganz bedeckt hat und ich etwas reinbekommen haben könnte.“

Sie sei körperlich schon völlig erschöpft. Die Schutzausrüstung verursacht Schmerzen, reibt und man schwitzt. „Sobald man drinsteckt, kann man sechs Stunden nicht auf die Toilette oder etwas trinken.“ Das alles halte sie aber nicht davon ab, ihren Job zu machen.

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