Kindergeld neu

Beteiligung der Männer weiterhin extrem niedrig

Österreich
22.07.2010 07:35
Die Neuregelung des Kindergeldes mit den beiden neuen Bezugsvarianten ist seit rund einem halben Jahr in Kraft und wird offenbar gut angenommen. Seit 1. Jänner 2010 haben sich insgesamt elf Prozent der Eltern für das einkommensabhängige Kindergeld entschieden, weitere vier Prozent beziehen die ebenfalls neue 1.000 Euro-Variante. Am beliebtesten ist allerdings nach wie vor die längste Variante (30+6 Monate). Ein Problem bleibt die Männerbeteiligung - diese ist weiterhin nur marginal.

Insgesamt erhalten derzeit 149.450 Personen Kinderbetreuungsgeld (Stichtag 15. Juli), davon 27.562 für Geburten ab dem 1. Jänner 2010. Die Mehrheit der Eltern von heuer geborenen Kindern (55 Prozent oder 15.254 Personen) bezieht die Pauschalvariante 30+6 Monate (436 Euro/Monat, jeweils bei Beteiligung beider Partner).

Beliebt ist aber auch die Variante 20+4 (624 Euro), hierfür entschieden sich 24 Prozent oder 6.661 Personen. Nur fünf Prozent (1.450 Personen) nahmen die Variante 15+3 Monate in Anspruch (800 Euro) und vier Prozent (1.145 Personen) die neue pauschale Kurzvariante 12+2 Monate (1.000 Euro). Die einkommensabhängige Variante (maximal 12+2 Monate, 80 Prozent des letzten Nettoeinkommens, höchstens 2.000 Euro) bezogen elf Prozent oder 3.052 Personen.

Männeranteil weiterhin verschwindend gering
Der Anteil der Männer, die bereits jetzt Kindergeld für ihr heuer geborenes Kind beziehen, ist mit zwei Prozent noch immer verschwindend gering. Dies dürfte allerdings zum Teil auch daran liegen, dass die Väter - wenn überhaupt - in der Regel erst später in Karenz gehen. Der Anteil der Väter an den gesamten Kindergeldbeziehern (also auch jenen für Geburten vor dem 1. Jänner 2010) ist mit fünf Prozent denn auch etwas größer.

Von den 27.562 Beziehern für Geburten ab 1. Jänner sind freilich nur 486 (zwei Prozent) männlich. Am beliebtesten ist hier wie bei den Müttern die längste Pauschalvariante (30+6), für die sich 28 Prozent der Väter (137 Männer) entschieden, ebenso die neue einkommensabhängige Variante, die ebenfalls knapp 28 Prozent (135) bezogen. Unter den Frauen haben sich elf Prozent für die einkommensabhängige, aber 56 Prozent für die längste Variante entschieden. Am uninteressantesten dürfte für die Väter die Variante 15+3 sein, sie wurde nur von elf Prozent (52) gewählt. Während sich bei den Müttern nur rund vier Prozent für die neue pauschale Kurzvariante 12+2 entschieden, waren es unter den Männern doch 16 Prozent.

Marek sieht "sehr schönen Erfolg"
Familienstaatssekretärin Christine Marek zeigte sich überzeugt: "Erste Trends zeigen, dass wir mit der Reform des Kinderbetreuungsgeldes vollkommen richtig liegen." Entgegen aller Unkenrufe würden 15 Prozent der Eltern eine der beiden neuen Kurzvarianten wählen: "Ein sehr schöner Erfolg", so Marek. Sie will mittelfristig eine Väterbeteiligung von 20 Prozent erreichen: "Die Väter nehmen in der Regel die ihnen zustehenden Monate erst gegen Ende des Kinderbetreuungsgeldbezuges in Anspruch und scheinen somit noch nicht in der aktuellen Statistik auf. Angesichts der vorliegenden Zahlen bin ich aber optimistisch, dass wir die 20 Prozent auch erreichen werden."

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