Drama in China

Mehrere Tote bei Einsturz von Quarantäne-Hotel

Ausland
08.03.2020 10:54

Beim Einsturz eines Hotels im Osten Chinas, das wegen der Coronavirus-Epidemie als Quarantäne-Unterkunft genutzt wurde, kamen mindestens zehn Menschen ums Leben. Rettungskräfte konnten 38 Überlebende bergen, von denen allerdings fünf am Sonntag in Lebensgefahr schwebten. Indes ging die Zahl der neuen Coronavirus-Infektionen in China erneut zurück. Es gebe 44 neue Fälle, teilte die Nationale Gesundheitskommission am Sonntag in Peking mit. Nur drei davon seien außerhalb der zentralen Provinz Hubei, dem Epizentrum der Epidemie, registriert worden.

Aus den Trümmern des Hotels Xinjia in der Stadt Quanzhou seien die Leichen von zehn Menschen geborgen worden, teilte am Sonntag das chinesische Katastrophenschutzministerium mit. Rettungskräfte konnten demnach 38 Überlebende bergen, von denen allerdings fünf in Lebensgefahr schwebten. Mehr als 20 Menschen werden noch unter den Trümmern vermutet, rund 1500 Rettungskräfte sind weiterhin im Einsatz. Auf Aufnahmen im Internet-Netzwerk Weibo war zu sehen, dass die Mauern des Hotels komplett weggebrochen waren. Nur noch das Stahlgerüst des Gebäudes stand.

Das 80-Zimmer-Hotel in der östlichen Provinz Fujian war vor zwei Jahren errichtet worden. Es wurde laut staatlichen Medienberichten erst kürzlich in eine Quarantäne-Unterkunft für Menschen umgewandelt, die Kontakt zu Coronavirus-Patienten hatten. Von der Feuerwehr veröffentlichte Videos zeigten, wie mehrere Kinder aus den Trümmern befreit wurdenm sofort Atemmasken umgelegt bekamen und in Krankenwagen abtransportiert wurden. Einsatzkräfte sprühten gegenseitig mit Desinfektionsmittel ein, um eine mögliche Corona-Infektion zu vermeiden.

Sperre von Hubei vor Aufhebung
Die drei Infektionen außerhalb des Epizentrums wurden in der Hauptstadt Peking und in der nordwestlichen Provinz Gansu bei aus dem Ausland eingereisten Menschen festgestellt, hieß es weiter. Die zwei Infizierten in Peking waren demnach aus Italien und Spanien gekommen. Außerdem wurden 27 weitere Tote durch das neuartige Coronavirus gezählt, alle in Hubeis Hauptstadt Wuhan. Dies war die geringste Opferzahl in China seit mehr als einem Monat. Insgesamt starben in Festlandchina 3097 Infizierte.


Die Neuinfektionen in Hubei gehen seit einigen Wochen zurück, eine Reihe von Städten in der Provinz verzeichneten in den vergangenen Tagen sogar gar keine neuen Fälle. Am Freitag hatte ein hochrangiger Regierungsvertreter daher gesagt, voraussichtlich könne bald die Abriegelung von Hubei beendet werden, die Ende Jänner wegen der Coronavirus-Epidemie verfügt worden war und rund 56 Millionen Menschen betrifft.


Das neuartige Coronavirus hat sich mittlerweile auf mehr als 90 Länder ausgebreitet. Weltweit wurden mehr als 100.000 Infektionen und mehr als 3500 Todesfälle registriert.

Erster Fall in Bulgarien aufgetreten
Als eines der letzten Länder in Europa meldete Bulgarien in der Nacht zum Sonntag seine ersten Infektionen. Zwei Bulgaren, ein 27-jähriger Mann in der nördlichen Stadt Pleven und eine 75-jährige Frau in Gabrovo im Zentrum des Landes, seien positiv auf das neuartige Coronavirus getestet worden, teilte der bulgarische Gesundheitsinspekteur Todor Kantardshiew mit. Bulgarien, der ärmste Mitgliedsstaat der Europäischen Union, kämpft derzeit bereits gegen eine ausgeprägte Grippewelle. Die Krankenhäuser sind voll mit Influenza-Patienten, landesweit wurden die Schulen wegen der Grippe-Epidemie geschlossen.

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