Rechte Terrorzelle

„Gruppe S.“ plante Blutbad in 6 deutschen Moscheen

Ausland
17.02.2020 16:54

Die in Deutschland aufgeflogene mutmaßliche rechte Terrorzelle „Gruppe S.“ soll Angriffe auf sechs Moscheen in kleineren Städten geplant haben. Die Planungen gelten in Sicherheitskreisen als „besonders ernst zu nehmend“ - auch weil die Männer, die sich laut dpa in einer Telegram-Chatgruppe kennengelernt und nur zweimal getroffen hatten, schnell handlungsbereit waren. Einer von ihnen soll den Auftrag erhalten haben, Waffen zu beschaffen. Zu den Waffen, die bei den Razzien am Freitag gefunden wurden, zählen laut Sicherheitskreisen Äxte, Schwerter und Schusswaffen.

Die Polizei hatte bei ihren Ermittlungen gegen die mutmaßliche Terrorzelle Medien zufolge einen Informanten in der Gruppe. Der Mann habe bereits im Oktober umfangreiche Angaben gemacht, die anderen aber nicht gewarnt, berichteten Südwestrundfunk und ARD-Hauptstadtstudio am Montag. Es soll sich demnach um ein Gruppenmitglied handeln, das bei der Razzia am Freitag nicht festgenommen wurde.

Kurzfristige Razzien, weil Kontakt zu Informant abbrach
In der vergangenen Woche sei der Kontakt zu dem Mann abgebrochen, berichteten die Sender unter Berufung auf Ermittlerkreise. Das federführende Landeskriminalamt Baden-Württemberg habe deswegen einerseits um die Sicherheit des Informanten gefürchtet und andererseits Sorgen vor spontanen Taten gehabt. Die Durchsuchungen am Freitag seien deshalb sehr kurzfristig organisiert worden.

Ziel: „Bürgerkriegsähnliche Zustände“
Nach der Zerschlagung der Zelle wurden am Wochenende zwölf Verdächtige in U-Haft genommen. Dabei handelte es sich um vier mutmaßliche Mitglieder und acht mutmaßliche Unterstützer. Die Gruppe um den 32-jährigen Werner S. aus dem Raum Augsburg soll Anschläge auf Politiker, Asylwerber und Muslime ins Auge gefasst haben, um „bürgerkriegsähnliche Zustände“ auszulösen und so die Gesellschaftsordnung ins Wanken zu bringen.

12.700 gewaltorientierte Rechtsextremisten, Dutzende Gefährder
An der Aufklärung der Aktivitäten der „Gruppe S.“ war neben der Polizei auch der Verfassungsschutz beteiligt. Dieser geht aktuell von rund 12.700 gewaltorientierten Rechtsextremisten in Deutschland aus. Die Polizei stuft deutschlandweit 53 Rechte als Gefährder ein. Als solche bezeichnet die Polizei im Bereich der politisch motivierten Kriminalität Menschen, denen sie schwere Gewalttaten bis hin zu Terroranschlägen zutraut.

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