Weil die Ampeln zu spät geliefert wurden, konnte in Eugendorf der Termin 1. Juli für die neue Verkehrslösung nicht eingehalten werden, aber am 20. wird es dann endgültig so weit sein. Dann soll eine High-Tech-Ampelanlage und der zweispurige Ausbau die Staus zu einer unangenehmen Erinnerung der Flachgauer Pendler verblassen lassen.
"Die sogenannten Pförtnerampeln, die den Verkehr schon vor Eugendorf kontrollieren, funktionieren mit Induktionsschleifen", erklärt der Verkehrsexperte im Büro des Landes-Vize Wilfried Haslauer, Mag. Alexander Molnar. Die werden registrieren, ob ein Auto drauf steht und wie lange – dann werden die Pförtnerampeln entsprechend geschalten. Verlegt werden sie am Mittwoch und Donnerstag. Eine von den Ampelanlagen wird circa auf Höhe des Santnerwirtes stehen, eine andere ist für den Verkehr aus Richtung Seekirchen eingeplant.
Öffentlicher Verkehr hat Priorität
Während sich die Auto- und Lastwagenfahrer den Ampeln fügen müssen, bekommen die Busse immer freie Fahrt. "Dafür sorgt eine Art Infrarot-Fernbedienung am Bus. Kommt das öffentliche Verkehrsmittel, schaltet die Ampel für den Rest der Fahrzeuge auf Rot. Der Bus kann dann auf der alten Landesstraße vorbeifahren und vorne wieder ungehindert einbiegen", versichert Molnar. Damit wird ein Versprechen von Verkehrsreferent Wilfried Haslauer eingelöst: "Der öffentliche Verkehr hat Priorität." (Im Bild Johannes Pranieß mit einer der Fernbedienungen.)
Probelauf zur Feinabstimmung
Bis dieses komplizierte Konstrukt, das sich auf das jeweilige Verkehrsaufkommen einstellt, funktioniert, sind die Programmierer von Siemens am Zug. Der Probelauf bis 20. Juli soll zur Feinabstimmung dienen. "Und im Herbst nach den Ferien wird noch einmal nachgebessert", versichert Molnar. Er ist zuversichtlich: "In der Schweiz funktioniert das gleiche System tadellos, warum bei uns nicht?"
Dass die Staus vor Eugendorf, egal ob man aus Seekirchen oder Henndorf kommt, Geschichte sind, daran zweifelten die Pendler an diesem heißen Montag noch. "Ich würde es gerne glauben. Aber ich tue es erst, wenn ich es sehe", sagte zum Beispiel Margarete, eine Autolenkerin aus Seekirchen.
von Melanie Hutter, Kronen Zeitung
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