Kriminalstatistik

Mehr Banküberfälle, weniger Einbrüche in Wohnungen

Österreich
09.07.2010 12:29
Weniger Strafanzeigen und ein leichter Rückgang beim Anteil geklärter Fälle: Das sind die Eckdaten der Kriminal-Halbjahresstatistik, die Innenministerin Maria Fekter am Freitag in Wien präsentiert hat. Die Zahl der Strafanzeigen sank im ersten Halbjahr 2010 um zehn Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum 2009. Besonders auffällig: Während Einbrüche in Wohnungen und Häuser weniger wurden, konnte man einen Anstieg bei Überfällen auf Banken und Postämter beobachten (von 41 auf 53).

Vor allem bei Eigentumsdelikten war ein Rückgang nach den Rekordwerten des Vorjahres zu verzeichnen. So ging bei Einbrüchen in Wohnungen und Einfamilienhäusern die Zahl der Anzeigen um 19,3 bzw. 42,2 Prozent zurück.

Im ersten Halbjahr 2010 wurden 5.270 Wohnungseinbrüche angezeigt, 2009 waren es 6.528. Wurden in den ersten sechs Monaten des Jahres 2009 4.208 Einbrüche in Einfamilienhäuser registriert, sank diese Zahl heuer auf 2.433.

Auch Autos waren im ersten Halbjahr weniger begehrt, die Zahl der Diebstahlsanzeigen ging um 48,6 Prozent von 4.471 auf 2.298 zurück. Ebenso war der Inhalt der Pkw weniger gefragt bei Kriminellen. Die Polizei nahm um 23,2 Prozent weniger Anzeigen bei Kfz-Einbrüchen entgegen. In absoluten Zahlen: 2009 waren es im ersten Halbjahr 11.835 Anzeigen, heuer 9.094.

Fekter: "Österreich wird noch sicherer"
"Österreich wird noch sicherer", lautete Fekters Interpretation der Zahlen. "Besonders bei sensiblen Kriminalitätserscheinungen gibt es gravierende Rückgänge." Der Direktor des Bundeskriminalamts, Franz Lang, führte "umfassende Strategien" als Ursache für das Minus an: "Der Masterplan gegen Einbruchskriminalität zeigt deutliche Wirkung." Konkret wurden die SOKO Ost, Struktur- und Intensivtäterermittlungen für steigenden Fahndungsdruck angeführt. Letztere sind für Kritiker allerdings "Ethnic Profiling", Ermittlungen bei bestimmten Personengruppen aufgrund ihrer Herkunft oder Religionszugehörigkeit.

Der Rückgang war mit minus 16,8 Prozent in Niederösterreich am stärksten, gefolgt von Oberösterreich (minus 15,1 Prozent), Salzburg (minus 14,2 Prozent) und Wien (minus 9,7 Prozent). Im Burgenland gab es hingegen sogar einen leichten Anstieg der Anzeigen um 1,2 Prozent. Die Aufklärungsquote sank in Oberösterreich am stärksten (minus 1,8 Prozentpunkte) vor Wien (minus 1,2 Prozentpunkte). Ein deutliches Plus hatten vor allem die Steiermark (3,3 Prozentpunkte mehr) und Vorarlberg (plus 1,6 Prozentpunkte) zu verzeichnen.

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