„Tiefstes Mitgefühl“

Südtirol: Das sagt die Mutter des Todeslenkers

Ausland
11.01.2020 19:55

Nach dem Alkounfall in Luttach in Südtirol, bei dem sieben junge Skitouristen getötet wurden, muss der 27-jährige Lenker Stefan L. weiter in Haft bleiben. Die Eltern des Rasers sind zutiefst erschüttert, wie sie jetzt in einem ersten Interview mit der Zeitung „Dolomiten“ sagten. Gesehen haben sie ihren Sohn, dem nun eine lange Haftstrafe droht, noch nicht.

Der Todeslenker, der mit fast zwei Promille am vergangenen Wochenende in eine Menschengruppe gerast war, war während seiner Aussage vor dem Landesgericht in Bozen zusammengebrochen, Befragungen mussten mehrmals abgebrochen werden. Stefan L. sitzt weiter in U-Haft, wird psychologisch betreut. Die Eltern des Todeslenkers sprachen knapp eine Woche nach dem Todesdrama erstmals mit der Zeitung „Dolomiten“ über die Ereignisse. „Eine Tragödie in diesem Ausmaß ist nicht in Worte zu fassen“, so die Mutter.

Mutter: „Haben das tiefste Mitgefühl“
Sie wandte sich an die Eltern der Opfer: „Ich wünsche mir von ganzem Herzen, dass die Mütter und Väter der Verstorbenen und Verletzten aufgefangen werden, von Menschen, die ihnen Kraft geben in ihrem großen Leid und großen Schmerz (...) Wir haben das tiefste Mitgefühl für die Verstorbenen und Verletzten mit ihren Familien und Freunden.“ Bisher hätten die Eltern noch keine Gelegenheit gehabt, ihren Sohn zu treffen, doch mittlerweile, so das Blatt weiter, haben sie eine Besuchserlaubnis bekommen.

Italien will Kampf gegen Alkohol verschärfen
Nach dem Tod der sieben jungen deutschen Urlauber und weiteren schweren Verkehrsunfällen in den vergangenen Wochen will Italien den Kampf gegen Alkohol am Steuer verschärfen. Innenministerin Luciana Lamorgese ordnete eine Verschärfung der Kontrollen auf den Verkehrsachsen an, auf denen eine höhere Unfallgefahr besteht. Besonders kontrolliert sollen Straßen unweit von Lokalen und Diskotheken werden.

Die Ministerin will zudem die Zusammenarbeit mit Betreibern von Nachlokalen beim Kampf gegen Alkohol und Drogen am Steuer fördern. So sollen Alkoholmessgeräte unweit von Discos aufgestellt werden. Auch TV-Kampagnen gegen Alkoholkonsum sind vorgesehen.

Großkundgebung geplant: „Dieses Blutbad muss ein Ende finden"
Am 23. Februar ist in Rom eine Großkundgebung geplant, um mehr Initiativen zur Vorbeugung von Verkehrsunfällen zu fordern. An der Demonstration wollen sich unter anderen Radfahrerverbände und Organisationen beteiligen, die Familien der Opfer von Verkehrsunfällen vertreten. „Wir fordern von den Institutionen einen außerordentlichen Einsatz für mehr Sicherheit auf den Straßen. Dieses Blutbad muss ein Ende finden“, sagten die Initiatoren des Protests.

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