Leider chancenlos

Wimbledon: Melzer unterliegt Federer glatt in drei Sätzen

Sport
28.06.2010 15:47
Jürgen Melzer ist am Montag im Achtelfinale von Wimbledon wie befürchtet ausgeschieden: Der 29-jährige Niederösterreicher war gegen den topgesetzten "Rasen-König" und sechsfachen Wimbledon-Champion Roger Federer in seinem ersten Achtelfinale an der Church Road beim 3:6, 2:6, 3:6 chancenlos.

Während Federer nach dem ersten Duell mit dem Österreicher auf dem Weg zum Titel Nummer 7 nun nur noch drei Siege fehlen, darf sich French-Open-Halbfinalist Melzer mit seinem bisher besten Wimbledon-Abschneiden und umgerechnet 76.220 Euro Preisgeld trösten. Melzer hat es damit nicht geschafft, als erster Österreicher in das Wimbledon-Viertelfinale einzuziehen. Wie Hans Redl (1947) und Alex Antonitsch (1990), die bisher erfolgreichsten Österreicher im All England Club, scheiterte er in der vierten Runde.

Federer mit bisher bester Turnierleistung
Gegen den Weltranglisten-Zweiten aus der Schweiz war er in dessen "Wohnzimmer" von Beginn weg auf verlorenem Posten. Melzer fand im ersten Duell der beiden auf der Profitour nie einen Weg, den Schweizer zu bedrängen. Der Titelverteidiger, der die Ballwechsel mit seiner Vorhand dominierte und ausgezeichnet servierte, zeigte allerdings auch seine bisher mit Abstand beste Leistung in diesem Turnier. Die Demonstration von Federer auf dem Centre Court dauerte 84 Minuten.

Der Favorit zog schnell auf 3:0 davon und ließ sich auch von einem Rebreak Melzers (zum 2:3, seinem einzigen) nicht beunruhigen. Er nahm dem Niederösterreicher sofort wieder den Aufschlag ab und sicherte sich den Startsatz in 26 Minuten. Im zweiten Durchgang gelangen Federer Breaks zum 2:1 und 5:2. Melzer hielt im dritten Satz bis zum 3:3 dank einer guten Aufschlagleistung mit, danach zog Federer aber wieder davon und unaufhaltbar zum Sieg. Der Sieger von 16 Grand-Slam-Turnieren, der in der ersten Woche drei Sätze abgegeben hatte, zeigte sich von Anfang bis zum Schluss in Bestform und erstmals effizient: Er verwertete sechs von zehn Breakchancen.

Melzer erstmals unter den Top 15
Melzer hat sich nun innerhalb weniger Wochen den beiden größten Herausforderungen im Tennis gestellt, in dem er gegen Rafael Nadal in Paris und gegen Federer in Wimbledon spielte. Den Spanier hatte er im Halbfinale der French Open immerhin bis in ein Tiebreak zwingen können, gegen Federer kam er nie richtig ins Spiel. Trotzdem darf der Deutsch-Wagramer, der erstmals in Wimbledon die zweite Woche erreichte, mit einer positiven Bilanz aus London abreisen. Und mit der Erkenntnis bei beiden Grand-Slam-Turnieren erst an den Besten gescheitert zu sein.

Melzer, der in Wimbledon als Nummer 16 gesetzt war, hat nach Siegen über Dustin Brown (JAM), Viktor Troicki (SRB/nach 0:2-Satzrückstand) und Feliciano Lopez (ESP-22) seine tolle Paris-Performance bestätigt. Er wird im Ranking den Kroaten Ivan Ljubicic überholen und am Montag erstmals als 15. in den Top 15 aufscheinen. Melzer kehrt nun für drei Turniere auf Sand zurück und spielt ab 12. Juli der Reihe nach in Stuttgart, Hamburg und Umag.

Taiwanese Lu wirft Roddick aus dem Bewerb
Vorjahres-Finalist Andy Roddick ist überraschend im Achtelfinale ausgeschieden. Der US-Amerikaner unterlag am Montag Lu Yen-hsun in einem dramatischen Spiel nach 4:36 Stunden mit 6:4, 6:7(3), 6:7(4), 7:6(5) und 7:9. "Er hat sich den Sieg mehr verdient als ich. Ich hatte meine Chancen, habe sie aber nicht genützt", resümierte Roddick.

Lu Yen-hsun, der als erster Tennisprofi aus Taiwan das Viertelfinale in Wimbledon erreichte, trifft nun auf Novak Djokovic. Der Serbe warf Halle-Sieger Lleyton Hewitt aus Australien aus dem Rasen-Grand-Slam-Turnier. Rafael Nadal gab sich genauso wie Federer keine Blöße.

Serena Williams ringt Scharapowa nieder
Titelverteidigerin Serena Williams ist erwartungsgemäß ins Viertelfinale eingezogen. Die Weltranglistenerste musste gegen die Russin Maria Scharapowa allerdings 1:36 Stunden kämpfen, ehe der knappe 7:6(9),6:4-Sieg feststand. "Es war eine sehr intensive Partie", sagte die Vorjahressiegerin, die im zweiten Satz mit einem schnellen Break den Grundstein zum Sieg gelegt hatte.

Die 23-jährige Scharapowa, die im Tiebreak des ersten Satzes eine 6:4-Führung aus der Hand gegeben hatte, war sich durchaus bewusst, dass mehr möglich gewesen wäre. "Ich denke, ich habe sehr gut gespielt und hatte meine Chancen", resümierte die ausgeschiedene Nummer 16 des Turniers. Die dreifache Wimbledon-Siegerin Serena Williams bekommt es nun im Viertelfinale mit der als Nummer neun gesetzten Chinesin Li Na zu tun.

Weitere Ergebnisse aus Wimbledon
HERREN - Achtelfinale:
Rafael Nadal (ESP-2) - Paul-Henri Mathieu (FRA) 6:4, 6:2, 6:2
Lu Yen-hsun (TPE) - Andy Roddick (USA-5) 4:6, 7:6(3), 7:6(4), 6:7(5), 9:7
Andy Murray (GBR-4) - Sam Querrey (USA-18) 7:5, 6:3, 6:4
Robin Söderling (SWE-6) - David Ferrer (ESP-9) 6:2, 5:7, 6:2, 3:6, 7:5
Novak Djokovic (SRB-3) - Lleyton Hewitt (AUS-15) 7:5, 6:4, 3:6, 6:4
Jo-Wilfried Tsonga (FRA-10) - Julien Benneteau (FRA-32) 6:1, 6:4, 3:6, 6:1
Tomas Berdych (CZE-12) - Daniel Brands (GER) 4:6, 7:6(1), 7:5, 6:3

HERREN-Doppel - 2. Runde:
Jürgen Melzer/Philipp Petzschner (AUT/GER) - Simon Aspelin/Paul Hanley (SWE/AUS-10) 6:7(3),  6:2,  6:3,  6:4

HERREN-DOPPEL - 3. Runde:
Marcel Granollers/Tommy Robredo (ESP-11) - Julian Knowle/Andy Ram (AUT/ISR-8) 6:2, 7:6(2), 1:6, 7:6(5)

DAMEN - Achtelfinale:
Serena Williams (USA-1) - Maria Scharapowa (RUS-16) 7:6(9),6:4
Kaia Kanepi (EST) - Klara Zakopalova (CZE) 6:2, 6:4
Petra Kvitova (CZE) - Caroline Wozniacki (DEN-3) 6:2, 6:0
Kim Clijsters (BEL-8) - Justine Henin (BEL-17) 2:6, 6:2, 6:3
Tswetana Pironkowa (BUL) - Marion Bartoli (FRA-11) 6:4, 6:4
Venus Williams (USA-2) - Jarmila Groth (AUS) 6:4, 7:6(5)
Li Na (CHN-9) - Agnieszka Radwanska (POL-7) 6:3, 6:2

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(Bild: KMM)



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