Kleine Revolution

Zukunft des Skigebietes Gaißau mit Kanal gesichert

Salzburg
26.06.2010 18:34
"Keiner hat geglaubt, dass wir den Kanal zur Spielbergalm wirklich bauen", weiß Christine Schnaitmann, Sprecherin der Agrargenossenschaft: "Aber seit einer Woche arbeiten die Bagger." 21 Hütten hängen an diesem Kanal – und die Zukunft des Skigebietes in Gaißau. In Krispl löste der Kanal eine kleine Revolution aus.

Die nackten Zahlen verraten nicht die ganze Wahrheit über den Kanal: 20 Hütten aus der Agrargenossenschaft kommen ans öffentliche Abwassernetz, dazu eine private Hütte. Satte 450.000 Euro stecken die Eigentümer in dieses Projekt. Ab Oktober ist der Kanal in Betrieb.

Aber dahinter tobte ein erbitterter Kampf, "bei dem es wahnsinnigen Druck auf uns gegeben hat", erzählt Christine Schnaitmann. Denn die Genossenschaft kämpfte an zwei Fronten: In Krispl ging es um die Genehmigung für den Bau, und zugleich drohte die Bezirksbehörde mit Strafen bis zu 14.000 Euro pro Hütte, wenn der Kanal nicht gebaut wird. Und noch dazu waren Hüttensperren im Skigebiet angedroht.

Knackpunkt Geld
Der Knackpunkt war das Geld: Die Gemeinde wehrte sich gegen die (sonst übliche) Finanzierung über das Land. "Drei dringliche Anträge waren nötig, um der Genossenschaft beim Kanal zu ihrem Recht zu verhelfen", berichtet Gemeinderat Matthias Weißenbacher von der SPÖ, die Opposition ist in Krispl.

Zuletzt schien es sogar, als ob 600 Meter Kanal "doppelt" gebaut werden müssten, weil es keine Einigung über einen Anschluss an die bestehende Anlage bei der Oberschornsiedlung gab: "Gegen ein derartiges Verpulvern von Steuergeldern hat aber dann das Land ein Veto eingelegt", sagt SPÖ-Landtagsklubchef Roland Meisl. Jetzt dürfen die Abwässer von der Spielbergalm doch direkt in den bestehenden Kanal fließen – das spart knapp 200.000 Euro.

Kleine Revolution in Krispl
Schnaitmann ist überzeugt: "Mit dem Kanal ist ein wesentlicher Beitrag zur Erhaltung unseres Skigebietes getan." Und zugleich eine kleine Revolution in Krispl eingeleitet: Denn bisher bauten Hausbesitzer den Kanal mit wenig Förderung auf eigene Kosten und zahlten dann zusätzlich Interessentenbeiträge an die Gemeinde – jetzt braucht die Genossenschaft keine "Ablöse" beim Oberschornkanal zu berappen.

Das löst eine Lawine aus: "In der Gemeinde liegen etliche Anträge,  um diese Beiträge zurückzuverlangen. Die Leute sind draufgekommen, dass sie über Jahrzehnte zu viel bezahlt haben", erklärt Weißenbacher. "Und dabei ging es sicher nicht um kleine Beträge."

Froh über den Bau (v.l.): Vize Hermann Weißenbacher, Christine Schnaitmann, Matthias Wenger, Roland Meisl, Erich Auer (Abwassergenossenschaft) und SPÖ-Fraktionschef Matthias Weißenbacher

von Robert Redtenbacher, Kronen Zeitung
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