Noch vor Weihnachten

Schweinepest in China macht unseren Speck teurer

Österreich
22.11.2019 13:20

In China fehlen - wegen der Schweinepest - zwölf Millionen Tonnen Fleisch. Das spürt man auch in Österreich: Die Schweinepreise sind seit Beginn des Jahres um 40 Prozent gestiegen, die Kosten für Speck haben sich verdoppelt, denn das Reich der Mitte importiert mehr vom weltweiten Markt - und damit eben auch aus Österreich. Noch vor Weihnachten könnte die Preissteigerung bei den Rohstoffen auch bei den Konsumenten ankommen.

Zu spüren bekommen den Preisanstieg die großen Hersteller von Wurst und Schinken, wie Tann, Berger, Radatz oder Wiesbauer. Die Konsumenten blieben bisher weitestgehend verschont. Noch, glaubt Karl Schmiedbauer, Aufsichtsrat von Wiesbauer und Sprecher der Branche: „Die Situation in China wird immer kritischer und das Schnitzel bei uns sicher bald teurer.“

Thomas Schmiedbauer, Juniorchef von Wiesbauer, erläutert gegenüber krone.at die Lage: „Die Chinesen mussten wegen der Schweinepest einen riesigen Bestand notschlachten im Laufe des Jahres. Daher importiert China seit Mitte des Jahres verstärkt Schweinefleisch, insbesondere aus Europa.“

Lieferengpässe drohen, Unruhe in der Branche
Die Rohstoffpreise stiegen dadurch um mehr als 40 Prozent, dazu kommen noch mögliche Lieferengpässe, die ins Haus stehen könnten: „Wir wissen nicht genau, wie es weitergeht.“ Die Situation sorge aber in der Branche für Unruhe, so Thomas Schmiedbauer.

Man stehe auch bereits mit den Handelsketten in Kontakt, heißt es von Wiesbauer. Daher könnte es durchaus passieren, dass die Österreicher für den Festtagsbraten mit knuspriger Kruste oder das saftige Schweinsschnitzel tiefer ins Brösel greifen müssen: „Ein Preisanstieg noch vor Weihnachten ist durchaus möglich.“

Österreichisches Fleisch als gefragtes Exportgut
Prinzipiell sei Österreich ein Vollversorgungsland, was Schweinefleisch angehe. „Wir haben ca. 6,5 bis sieben Millionen Schweine in Österreich - das ist in etwa der Jahresbedarf.“ Aber das österreichische Fleisch sei eben auch ein gefragtes Exportgut, deswegen müssten gewisse Rohstoffe für die Speck- und Wurstproduktion importiert werden: „Wir brauchen zum Beispiel Bauchfleisch aus Deutschland, welches wir dann verarbeiten und veredeln.“

Auch das Bauernsterben sei ein zunehmendes Problem bei der Versorgung: „Es gibt einige Landwirte, die aufgrund des Preisdrucks und der Auflagen aufgehört haben. Wir als Unternehmen Wiesbauer wollen allerdings die lokalen Strukturen fördern und kaufen daher gerne auch bei kleineren Betrieben ein.“

Kronen Zeitung/krone.at

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