Mutige Kutscher

Fiaker stellen am Stephansplatz Taschenräuber

Ein gemeiner Räuber hat in Wien die Rechnung ohne mutige Fiaker gemacht: Ihren Passagieren die Handtaschen wegnehmen - das ließen die Kutscher nicht zu und stellten am Donnerstag nach einem Handgemenge am Stephansplatz den Verdächtigen. Bei der Ergreifung halfen auch die "entrüsteten Fahrgäste" mit, wie die Polizei am Freitag berichtete.

"Ich war mit meinen vier Kunden aus Deutschland unterwegs Richtung Stephansplatz, als ich bemerkt habe, wie ein Gauner in die Kutsche greift und zwei Handtaschen an sich reißt", so Wolfgang Fasching zur "Krone". Der als "Fiaker-Baron" bekannte Kutscher zögerte keine Sekunde: Wagemutig stürzte er sich vom Bock und nahm die Verfolgung auf. Während er über das Mobiltelefon die Polizei alarmierte, kam ihm auch schon sein Kollege Murat zu Hilfe. 

"Plötzlich zückte der Gauner ein Messer"
"Gemeinsam liefen sie ihm schließlich hinterher", so Polizei-Sprecherin Camellia Anssari. Doch in der Weihburggasse wurde es dann wirklich gefährlich – Wolfgang Fasching: "Plötzlich zückte der Gauner aus seiner Westentasche ein Messer und bedrohte damit Murat." Doch der ließ sich nicht einschüchtern, lenkte den Verbrecher mit einem Trick ab, und konnte ihn schließlich zu Boden reißen. "Augenblicke später traf auch schon die Funkstreife ein und konnte den Mann verhaften", so die beiden Helden des Tages.

Bei dem Festgenommenen handelt es sich übrigens um einen mutmaßlichen Serien-Kriminellen. In seinem Rucksack hatte er nämlich schon das Werkzeug für den nächsten Einbruchscoup verwahrt.

von Gregor Brandl, Kronen Zeitung