Nichts ist es geworden mit der schwarz-weißen Titelparty im grün-weißen Wohnzimmer! Rapid hat am Sonntag am vorletzten Bundesliga-Spieltag Tabellenführer Sturm Graz im Wiener Allianz Stadion mit 3:1 besiegt und die Steirer damit in einen Final-Krimi um die Meisterschale gezwungen.
Während Sturm mit drei Punkten Vorsprung auf den WAC in den Meisterschafts-Showdown am kommenden Samstag gegen die Kärntner geht, hat Rapid Platz fünf und damit das Europacup-Play-off sicher.
Bendeguz Bolla brachte die Grün-Weißen in Führung (20.), Guido Burgstaller, der demnächst seine aktive Karriere beendet, erhöhte vor der Pause auf 2:0 (41.). Leon Grgic verkürzte für die Grazer, doch Bolla fixierte den Heimsieg mit seinem zweiten Tor. Für Rapid steht nun zum Abschluss der Meistergruppe noch ein Gastspiel in Salzburg auf dem Programm, bevor es in zwei Spielen entweder gegen den LASK oder Hartberg um ein Europacup-Ticket geht. Sturm empfängt derweil Wolfsberg und kann schon mit einem Remis seinen fünften Meistertitel holen.
Burgstaller im Fokus
Während Säumel die gleiche Startelf wie beim 4:2-Sieg gegen Salzburg aufs Feld schickte, kehrten bei Rapid Serge-Philippe Raux-Yao und Nikolaus Wurmbrand nach überstandenen Verletzungen ins erste Aufgebot zurück und ersetzten Lukas Grgic und Mamadou Sangare. Burgstaller spielte in seinem 211. Spiel für Rapid erneut von Beginn an und wurde vor dem Anpfiff vom Club und Anhang ein erstes Mal emotional verabschiedet.
Burgstaller war es auch, der als Erster bei Kjell Scherpen vorstellig wurde, doch sein Schuss fiel zu zentral aus (11.). Damit war eine attraktive wie umkämpfte Partie bei prächtiger Stimmung eröffnet. Grgic köpfelte auf der anderen Seite über das Rapid-Gehäuse (12.), während Ange Ahoussou nach einem Corner das Leder aus fünf Metern über das Tor von Scherpen feuerte (20.).
Nur wenige Sekunden später stand es dann doch 1:0 für die Gastgeber. Nach einem leichtfertigen Ballverlust der Grazer landete der Ball über Matthias Seidl bei Bolla, der aus mehr als 20 Metern draufhielt. Scherpen war zwar noch mit den Fingern dran, doch der – nicht unhaltbar scheinende – Ball schlug via Latte zur Rapid-Führung ein. Auf der Gegenseite verpasste Grgic nach Lavalee-Vorarbeit den schnellen Ausgleich (22.), Niklas Hedl war auf dem Posten.
Otar Kiteishvili (32.) und Tomi Horvat (39.) ließen ebenfalls ausgezeichnete Gelegenheiten für Sturm liegen – bei ersterem blockte Raux-Yao, bei Horvat war erneut Hedl zur Stelle. Effektiver ging Rapid mit seinen Chancen um: Nachdem die Grazer Abwehr erneut einen langen Ball nicht sauber klärte, probierte es Burgstaller ebenfalls aus der Distanz. Diesmal schlug das Leder unhaltbar für Scherpen flach ein, es war der vierte Saisontreffer des 36-Jährigen.
Rapid konterte Sturms Anschlusstor
Auch nach der Pause blieb die Partie temporeich, Rapid suchte weiterhin sein Heil in der Offensive. Ein Schuss von Seidl wurde zur Ecke geklärt (53.), Burgstaller verpasste nur hauchdünn eine Hereingabe von Bolla (57.). Auf der Gegenseite blieb erneut Grgic zu ungenau (63.), bevor der 19-Jährige nach einem schnellen Tempo-Gegenstoß der Grazer über Kiteishvili doch noch traf.
Sturm drückte nun Rapid immer stärker hinten rein, doch die Gastgeber wehrten sich nach Kräften – mit Erfolg. Nach einem Angriff über den glänzend aufgelegten Bolla landete das Leder wieder beim Ungarn, der im zweiten Versuch einschoss. Die Partie war damit entschieden, zumal Sturms Antreiber Jon Gorenc-Stankovic angeschlagen raus musste (87.). Ein vierter Rapid-Treffer durch Andrija Radulovic in der Nachspielzeit zählte wegen Abseits nicht (93.). Für Rapid war es der zweite Heimsieg gegen Sturm in dieser Saison, obendrein bleiben die Grün-Weißen mit Burgstaller in der Startelf in der Liga weiter unbesiegt.
SK Rapid – SK Sturm Graz 3:1 (2:0)
Wien, Allianz Stadion, 26.000 Zuschauer (ausverkauft), SR Altmann
Tore: 1:0 (20.) Bolla
2:0 (41.) Burgstaller
2:1 (66.) Le. Grgic
3:1 (78.) Bolla
Rapid: Hedl – Bolla, Ahoussou, Raux-Yao, Vincze – M. Seidl (88. Beljo), Amane, Oswald (82. Kerschbaum) – Wurmbrand (46. Radulovic), Burgstaller (71. Kara), Jansson (82. Schaub)
Sturm: Scherpen – Johnston, Aiwu (56. Karic), Wüthrich, Lavalee – Gorenc Stankovic (87. Malic) – Horvat (82. Hödl), Kiteishvili, Yalcouye (56. Chukwuani) – Le. Grgic (82. Camara), Böving
Gelbe Karten: keine
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