Kurden behaupten:

Baghdadi wurde durch Unterhose identifiziert

Ausland
29.10.2019 09:42

Dass es US-Experten mithilfe von modernster DNA-Analysetechnologie gelungen ist, binnen kürzester Zeit den getöteten IS-Chef Abu Bakr al-Baghdadi zu identifizieren, hat Präsident Donald Trump bereits bei der Verkündung der erfolgreichen Geheimoperation im Nordwesten Syriens erklärt. Doch mit welchem Vergleichsmaterial die Überreste des Terrorkalifen verglichen wurden, darüber rätselt seit Sonntag die Welt. Nun haben die kurdisch dominierten Syrischen Demokratischen Kräfte mitgeteilt, dass es einem ihrer Geheimagenten Monate zuvor gelungen war, Unterwäsche Baghdadis zu entwenden. DNA, die sich auf dieser befunden habe, soll nun bei der Identifizierung geholfen haben.

Laut Polat Can, einem ranghohen Vertreter der SDF, hatten die Kurden seit Mitte Mai mit dem US-Geheimdienst CIA zusammengearbeitet, um Baghdadi aufzuspüren und zu überwachen. Der IS-Chef habe seinen Aufenthaltsort oft gewechselt, schrieb Can am Dienstag auf Twitter. Dem SDF-Agenten sei es gelungen, mit Baghdadi in Kontakt zu treten und seine Unterwäsche für einen DNA-Test zu entwenden, „um sicherzugehen, dass die betreffende Person Baghdadi selbst war“.

Dass es zu dem US-Einsatz in Syrien gekommen sei, sei daher größtenteils das Ergebnis der SDF-Geheimdienstarbeit. Die Anfang Oktober eingeleitete türkische Offensive in Nordsyrien habe die Operation jedoch verzögert, hieß es weiter. Trump hatte in seiner Ansprache am Sonntag den syrisch-kurdischen Streitkräften „für eine gewisse Unterstützung“ gedankt. Damit dürfte wohl die Unterhosen-Aktion gemeint gewesen sein.

Türkei findet Dank an Kurden „inakzeptabel“
Diese „gewisse Unterstützung“ schmeckt der türkischen Regierung offenbar ganz und gar nicht. Diese stellte am Montag fest, dass es „in der Nacht der Operation einen intensiven Austausch zwischen den Militärbeamten der USA und der Türkei“ gegeben habe. Die Behauptung, die Kurden hätten den Einsatz unterstützt, nannte Regierungssprecher Ibrahim Kalin hingegen „inakzeptabel“. Diese diene als „Schritt der Legitimierung der YPG (kurdische Miliz, Anm. d. Red.)“.

Mittlerweile sind die Überreste Baghdadis, die in jenem eingestürzten Tunnel sichergestellt wurden, wohin er nach Angaben des Weißen Hauses geflücht war, „angemessen“ auf hoher See bestattet worden. Seine Bestattung erinnert an jene von Osama bin Laden: Auch die Überreste des 2011 bei einem US-Militäreinsatz in Pakistan getöteten Chefs des Al-Kaida-Terrornetzwerks waren im Meer beigesetzt worden.

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