„Bin ein guter Kaiser“

Pensionistin in U6 schwer verletzt: Einweisung

Wien
16.10.2019 14:49

Nach mehreren völlig grundlosen Attacken auf Frauen in Wien ist ein 57 Jahre alter Mann am Mittwoch vor Gericht gestanden und letztlich in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher eingewiesen worden. Der Angeklagte hatte unter anderem eine 86-jährige Pensionistin in der U6 attackiert und schwer verletzt. Der 57-Jährige, der unter paranoider Schizophrenie leidet, war sich keiner Schuld bewusst.

Seit seiner Jugend leidet der Angeklagte an der psychischen Erkrankung, vor Gericht gab er sich auch am Mittwoch Allmachtsfantasien hin, sprach davon, „ein guter Kaiser“ zu sein und nach seiner Machtübernahme das Parlament räumen lassen zu wollen. Allerdings fühle er sich vom US-Geheimdienst verfolgt.

Auf die Frage, ob er krank sei, entgegnete der Angeklagte: „Teilweise. Es bessert sich.“ Allerdings wolle er keine Medikamente nehmen, da diese ihm „nicht gutgetan hätten“.

Rippenbruch, Prellungen am ganzen Körper
Zum Angriff auf die Pensionistin war es am 2. November des Vorjahres gekommen. Zunächst hatte sich der 57-Jährige neben die Frau gesetzt, als diese aussteigen wollte, verfolgte er sie, packte sie von hinten, trat und schlug auf sie ein und schleuderte die betagte Frau zu Boden. Die 86-Jährige erlitt einen Rippenbruch sowie Prellungen am ganzen Körper, hat bis heute mit Angst und Albträumen zu kämpfen und traut sich nicht mehr mit der U6 zu fahren.

Bevor er gefasst werden konnte, verletzte der 57-Jährige auch noch eine Radfahrerin, der er am 3. April 2019 am Gaudenzdorfer Gürtel einen wuchtigen Stoß versetzte. Die Frau stürzte, erlitt Abschürfungen und eine Schnittwunde.

Seit Längerem polizeibekannt
Polizeibekannt war der Mann bereits seit geraumer Zeit. Auch hatte er mehrfach auf offener Straße Frauen angerempelt, gestoßen und geschubst. Da die Opfer dabei nicht verletzt wurden, blieben die Angriffe jedoch ohne strafrechtliche Folgen. Ebenso wurden die auf bezirksgerichtlicher Ebene geführten Ermittlungen stets eingestellt.

Der psychisch Kranke agiere „völlig unvorhersehbar, punktuell, hochaggressiv“, meinte Gerichtspsychiater Peter Hofmann. Er riet dringend zur Einweisung des hochgradig geistig abnormen Mannes in den Maßnahmenvollzug, zumal dieser krankheitsuneinsichtig sei. Der Schöffensenat kam dieser Empfehlung nach kurzer Beratung nach.

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