Der weltgrößte Online-Händler Amazon, der auch im Geschäft mit Cloud-Dienstleistungen und digitalen Assistenten ganz vorn mitspielt, wird den Konsumenten offenbar zunehmend unheimlich. Das geht aus einer Umfrage aus Deutschland hervor, in der fast die Hälfte der Befragten angab, dem E-Commerce-Giganten aus den USA zu misstrauen.
Konkret wurden laut einem „Heise“-Bericht 1000 deutsche Konsumenten über 16 zu ihren Online-Shopping-Gewohnheiten befragt. Das erstaunliche Ergebnis der Statista-Umfrage für das Schnäppchen-Portal MyDealz: 43,7 Prozent der Probanden gaben an, Amazons Marktmacht als Online-Händler bedenklich zu finden.
40,9 Prozent der Befragten befürworten Amazon
Fast gleich groß ist allerdings auch die Zahl der Befürworter: 40,9 Prozent der Befragten gaben an, kein Problem mit Amazons Macht zu haben. Die übrigen Befragten enthielten sich ihrer Stimme. Bei den Amazon-Skeptikern äußert sich ihr Misstrauen im Versuch, bewusst auf den Einkauf beim Online-Riesen zu verzichten. Fast 90 Prozent der Skeptiker kaufen bewusst weniger bei Amazon, immerhin ein Drittel geht lieber in ein klassisches Geschäft.
Misstrauen hat vielfältige Gründe
Die Gründe für das Misstrauen sind vielfältig. Viele Befragte sehen es kritisch, dass Amazon kein besonders angenehmer Arbeitgeber sein soll und - ebenso wie andere US-Digitalkonzerne - in Europa als großer Steuervermeider in Verruf gekommen ist. Kritisch wird aber auch Amazons Macht über Zulieferer und andere Online-Händler gesehen, die sich beispielsweise in Form höherer Preise niederschlagen könnte. Auch den Produktbewertungen auf Amazon misstrauen viele Befragte.
Vor allem die Steuertricks des US-Konzerns sehen fast alle Befragten kritisch - und zwar nicht nur die Amazon-Skeptiker, sondern auch jene, die eigentlich gern beim Online-Riesen einkaufen. Insgesamt zwei Drittel der Umfrageteilnehmer fordern, dass Internetkonzerne wie Amazon, Google oder Facebook in Europa Steuern zahlen sollten.
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