In USA vor Gericht

Mutter verabreichte Tochter Heroin: Einjährige tot

Ausland
23.09.2019 22:30

Eine 33-jährige Frau aus dem US-Staat Maine muss sich für den Tod ihrer einjährigen Tochter vor Gericht verantworten. Ihr wird vorgeworfen, mehrmals Heroinreste nach erfolgtem Konsum aufs Zahnfleisch der Kleinen geschmiert zu haben - zur Beruhigung. Dies geht aus einer eidesstattlichen Erklärung des Kindsvaters hervor. Gegenüber den Ermittlern hat dieser Medienberichten zufolge ausgesagt, dass seine Partnerin ihn stets beruhigt habe, dies auch schon bei ihren anderen Kindern praktiziert zu haben - und nichts sei passiert.

Kimberly Nelligan gab zwar zu, gemeinsam mit ihrem Lebensgefährten Heroin in der Gegenwart des Säuglings konsumiert zu haben, doch ihrem Kind habe sie „nie absichtlich wehtun“ wollen, schrieb die Lokalzeitung „Bangor Daily News“. Vor Gericht gab sich die 33-Jährige wütend gegenüber Journalisten und Menschen, die „glauben, was berichtet“ würde. In einer Fernsehübertragung war die Angeklagte mit gestrecktem Mittelfinger zu sehen.

Wütender Auftritt vor Gericht
Wenig später erklärte sie in einem Interview allerdings, dass sie keineswegs die Presseleute mit ihrer obszönen Geste bedacht habe, sondern eine Person im Zuhörerbereich des Gerichtssaals. In dem Interview versprach sie auch, vor Gericht ihre Unschuld zu beweisen, schließlich habe sie ihrer „kranken Tochter“ vor deren Tod im Oktober 2018 mehrmals das Leben gerettet. Einmal habe sie eine Herzmassage durchführen müssen, als Jordy plötzlich zu atmen aufgehört habe.

Ein weiterer Atemstillstand am 19. Oktober endete für Jordy tödlich. Die Autopsie des Babys ergab eine Vergiftung mit Fentanyl, welches oft zum Strecken von Heroin benutzt wird. Die Droge dürfte das Mädchen nicht nur über sein Zahnfleisch aufgenommen, sondern auch verschluckt haben.

Lediglich wegen Kindesgefährdung angeklagt
Nelligan wird derzeit lediglich wegen Kindesgefährdung angeklagt. Im Falle einer Verurteilung drohen der Mutter daher nur ein Jahr Haft und eine Geldstrafe. „Die Gesetzeslage ist veraltet und es muss nachgebessert werden“, beklagte Staatsanwältin Marianne Lynch gegenüber der „Bangor Daily News“.

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