Behörden beruhigen

Explosion in Russen-Labor mit gefährlichen Viren

Ausland
17.09.2019 20:52

Bei einer Gasexplosion und einem anschließenden Brand im Zuge von Bauarbeiten in einem staatlichen Bioforschungslabor ist in Sibirien ein Arbeiter verletzt worden. Es seien jedoch keine gefährlichen Substanzen ausgetreten, beruhigte der Bürgermeister der Stadt Kolzowo umgehend. In der Forschungseinrichtung Vector werden zum Beispiel lebensgefährliche Pockenviren und Ebola-Viren gelagert. Das Zentrum hat sich auf die Diagnostik und Heilung von Infektionskrankheiten spezialisiert und entwickelt beispielsweise Impfstoffe gegen Hepatitis und Grippe. Es testet auch einen Impfstoff gegen HIV. Zu Sowjetzeiten wurde die Einrichtung zur Erforschung von Biowaffen genützt.

Die Explosion hat sich laut den russischen Behörden im fünften Stockwerk des sechsstöckigen Gebäudes in einem Raum ereignet, in dem keine gefährlichen Erreger gelagert würden. Auch seien die Außenwände intakt geblieben.

Es gebe Vorermittlungen wegen Verstoßes gegen die Vorschriften bei Bauarbeiten, berichteten lokale Medien am Dienstag. Den offiziellen Angaben zufolge waren Arbeiter auf der Etage mit Lackierarbeiten beschäftigt, als es zu der Explosion mit dem anschließenden Brand auf einer Fläche von rund 30 Quadratmetern kam. Zu der Zeit habe es keine Arbeiten mit biologischem Material gegeben.

Unglücksserie in staatlichen Einrichtungen
Es ist bereits das dritte Unglück in einer staatlichen russischen Einrichtung binnen weniger Wochen. Im August wurde bei einem Brand und einer Reihe dadurch ausgelöster Explosionen in einem Munitionslager in Sibirien ein Mensch getötet. Ebenfalls im August starben fünf Wissenschaftler bei einem Atomunglück auf einem militärischen Testgelände in der russischen Arktis.

Nach dem Atomunglück hatte es geheißen, dass keine Strahlung ausgetreten sei, doch wenige Tage später mussten die Behörden ihre Angaben korrigieren. Der Zwischenfall hatte sich offenbar während eines Raketentests ereignet. Angesichts der Informationspolitik des Kreml kam der Verdacht auf, man versuche, etwas zu vertuschen.

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